Windenergie
Überblick
Im Jahr 2020 wurden bundesweit 420 Windenergieanlagen an Land (WEA) mit einer Leistung von 1.431 Megawatt (MW) errichtet. Im gleichen Zuge wurden 203 WEA mit einer Leistung von 222 MW zurückgebaut. Daraus ergibt sich ein Netto-Zubau von 1.208 MW. Im
Vergleich zu dem ausbauschwachen Vorjahr (325 WEA, 1.078 MW) ergibt sich eine Steigerung des Zubaus von etwa 46 Prozent. Der kumulierte Anlagenbestand in Deutschland hat sich zum 31. Dezember 2020 auf 29.608 WEA mit einer Gesamtleistung von 54.938 MW erhöht.
22 Prozent des bundesweiten Jahreszubaus konnten in Nordrhein-Westfalen realisiert werden, das im Ländervergleich mit 93 WEA und 317 MW Leistung nun an erster Stelle steht. Damit sorgen in Nordrhein-Westfalen insgesamt 3.818 WEA mit einer Leistung von 6.174 MW für erneuerbaren Strom. Im Ländervergleich liegt Nordrhein-Westfalen bei der kumulierten Leistung hinter Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg auf Platz 4.
Windenergie an Land in Deutschland 2020 | |
installierte Gesamtleistung | 54.938 MW |
Anzahl WEA | 29.608 |
Brutto-Zubau WEA | 420 WEA |
Brutto-Zubau (Leistung) | 1.431 MW |
Repowering | 102 WEA / 339 MW |
Abbau | 203 WEA / 222 MW |
Windenergie in NRW 2020 | |
Installierte Gesamtleistung | 6.174 MW |
Anzahl WEA | 3.818 WEA |
neu installierte WEA und Leistung | 93 WEA mit 317 MW |
NRW-Anteil des deutschlandweiten Brutto-Zubaus | 22 Prozent |
Windenergiezubau in NRW im Bundesvergleich | Platz 1 |
Kumulierte Leistung in NRW im Ländervergleich | Platz 4 |
Stand: 31.12.2020 |
Regionale Entwicklung des Windenergieausbaus
Die Entwicklung des Windenergieausbaus in NRW auf Ebene der Regierungsbezirke, Kreise und kreisfreien Städte verläuft sehr unterschiedlich. Aktuelle Quartalszahlen zu Auktionen, Genehmigungen, Inbetriebnahmen, Stilllegungen und WEA mit auslaufender EEG-Förderung finden sie hier.
Wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen
Die Windenergiebranche in Nordrhein-Westfalen zeichnet sich durch eine einzigartige Akteursvielfalt aus. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette agieren Forschungsinstitutionen, Komponentenhersteller, Projektier und Serviceunternehmen mit dem Ziel, die Windenergieindustrie in NRW nachhaltig weiterzuentwickeln. In 2016 waren in Nordrhein-Westfalen 20.570 Beschäftigte im Bereich Windenergie tätig, womit NRW den zweiten Platz im Bundesländervergleich belegt. Insgesamt betrug 2016 die Bruttobeschäftigung im Bereich der erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen 45.590.
Industrie und Service
Nordrhein-Westfalen gilt als „Zuliefererland Nummer 1“ für die Onshore- und Offshore- Windindustrie, womit das Bundesland auch international eine wichtige Rolle spielt: Kaum eine Anlage weltweit dreht sich ohne Technik aus Nordrhein-Westfalen. Insbesondere in der Antriebstechnik besitzen nordrhein-westfälische Unternehmen eine hohe Kompetenz. Die Herstellerbranche in NRW ist geprägt durch mittelständische Betriebe, die sich in langjähriger Tradition spezialisiert haben und auf eine breite Erfahrungskompetenz verweisen können.
Auch im Bereich Service haben viele Unternehmen aus NRW in der Windenergiebranche eine neue Heimat gefunden und bieten nun Wartungs-, Service- oder Instandhaltungsarbeiten für die Windindustrie an. Durch Neustrukturierung und Weiterentwicklung ihrer Produktpalette bewahrt Nordrhein-Westfalen das Fachwissen und die Expertise der Marktsegmente und sorgt dafür, dass der Industriestandort NRW eine der bedeutendsten Wirtschaftsregionen Europas bleibt.
Beschäftigung Windenergie in Deutschland insgesamt (Onshore und Offshore) 2012-2016 nach Bundesländern
Beschäftigung Windenergie in Deutschland insgesamt (Onshore und Offshore) 2012-2016 nach Bundesländern | |||||
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2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
Baden-Württemberg | 8.350 | 9.390 | 9.340 | 9.900 | 10.880 |
Bayern | 10.240 | 11.750 | 12.030 | 12460 | 12.920 |
Berlin | 2.030 | 2.410 | 2.470 | 2.430 | 2.560 |
Brandenburg | 6.470 | 6.850 | 7.400 | 7.360 | 7.970 |
Bremen | 4.970 | 5.510 | 4.670 | 4.650 | 5.330 |
Hamburg | 5.030 | 6.470 | 7.030 | 7.130 | 7.930 |
Hessen | 4.200 | 5.040 | 5.050 | 5.130 | 5.590 |
Mecklenburg-Vorpommern | 6.200 | 7.380 | 7.630 | 7.740 | 8.080 |
Niedersachsen | 28.720 | 32.700 | 33.850 | 33.100 | 36.600 |
Nordrhein-Westfalen | 16.860 | 18.970 | 19.050 | 19.630 | 20.570 |
Rheinland-Pfalz | 4.120 | 4.230 | 4.210 | 3.770 | 3.950 |
Saarland | 860 | 1.070 | 1.120 | 1.210 | 1.210 |
Sachsen | 4.870 | 5.540 | 5.930 | 5.900 | 6.170 |
Sachsen-Anhalt | 11.360 | 12.780 | 13.630 | 13.760 | 14.550 |
Schleswig-Holstein | 8.490 | 9.570 | 12.480 | 12.820 | 12.890 |
Thüringen | 2.330 | 2.570 | 2.710 | 2.720 | 3.000 |
Deutschland | 125.100 | 141.600 | 148.600 | 149.800 | 160.200 |
Quelle: GWS-Analyse: Erneuerbar beschäftigt in den Bundesländern, Februar 2018
Windenergieforschung in Nordrhein-Westfalen
Als bedeutendste Energieregion Europas trägt Nordrhein-Westfalen eine große Verantwortung für das Gelingen und die Zukunftsfragen der Energiewende. Knapp 30 Prozent des deutschen Stroms werden in NRW produziert. Im Bereich Energieforschung zählt NRW zu den Top-Regionen. So entstehen am Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen wegweisende Ideen und Projekte für die Zukunft. Die Windenergieforschung widmet sich vor allem neuen Werkstoffen, innovativen Energiesystemen, leistungsstärkeren Antriebstechniken oder einer effizienteren Leistungsübertragung. Weitere Schwerpunktthemen liegen in den Bereichen Windmessungen und Prognosen, bei den mechanischen und elektrischen Komponenten des Antriebsstrangs, bei der Leistungsübertragung und -verteilung sowie bei der Netzintegration und den Speichern oder der Bautechnik und der Logistik.
Dipl.-Ökologin, Dipl.-Ing. Claudia Bredemann
Leiterin Themengebiet Windenergie
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