Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser fordert im Vorfeld der 94. Umweltministerkonferenz eine Aufwertung der Umwelt- und Klimapolitik nach der Corona-Krise. Das meldet das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW.
„Oberste Priorität hat derzeit, den Weg aus der Corona-Pandemie zu managen und Betroffene zu unterstützen. Zugleich müssen wir uns Gedanken darüber machen, welchen Stellenwert die Umweltpolitik nach Corona hat. Wenn wir die Krise jetzt nutzen, uns als Gesellschaft und Volkswirtschaft nachhaltig aufzustellen, gestalten wir Zukunft und Zukunftsmärkte“, sagt Heinen-Esser.
Nach Ansicht des Umweltministeriums muss insbesondere die Anpassung an die Folgen des Klimawandels weiterhin konsequent in den Blick genommen werden. „In der Corona-Krise haben sich die drängenden Probleme wie der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität oder natürlicher Ressourcen ja nicht aufgelöst“, sagte Heinen-Esser. Die Ziele der Agenda für eine nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaschutzabkommens dienten gerade in der aktuellen Lage als Leitplanken. Derweil konkretisieren sich die Pläne der Landesregierung eines eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes. Heinen-Esser: „Mit einem Klimaanpassungsgesetz wollen wir ein geeignetes Instrument schaffen, uns in allen Lebensbereichen auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.“
Für die Landwirtschaft beispielsweise stellt der Klimawandel aktuell die größte Bedrohung dar. Wochen der Trockenheit auch in diesem Jahr lassen schon jetzt in Teilen Mindererträge oder Zusatzkosten befürchten. Die Wälder leiden ebenfalls unter Trockenstress – und auch der Borkenkäfer breitet sich weiter aus. Der Land- und Forstwirtschaft bieten sich vielfältige Strategien zum Umgang mit dem Klimawandel, die konsequent umgesetzt werden müssen. Beispiele sind erweiterte Fruchtfolgen, die gezielte Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln, eine nachhaltige Nutztierhaltung oder der Anbau klimaresilienter Mischwälder. Auch viele Kommunen haben mit Unterstützung des Landes bereits Anpassungskonzepte und Maßnahmenpakete zur Begegnung der Klimafolgen entwickelt.