Düsseldorf. Die Digitalisierung wird einen großen Einfluss auf das zukünftige Design des Energiemarkts haben. Verschiedene, teilweise noch nicht absehbare Innovationen werden den Markt stark verändern, die Entwicklung rasant vorantreiben und neue Regeln erforderlich machen. So ist beispielsweise zu erwarten, dass sich die bisherigen Prosumer zu relevanten Akteuren entwickeln, die mit Smart Meter und Smarten Clients flexibel auf zukünftige Schwankungen im Energiesystem reagieren und helfen können, diese auszugleichen.
Dieser Wandel des Energiesektors vom klassischen, zentralen Kraftwerkspark hin zu einer dezentralen, digitalen Versorgungswelt bringt Herausforderungen mit sich und ebenso Chancen. Er macht den Ausbau der erneuerbaren Energien und neue Marktlogiken wie den Strommarkt 2.0 oder die Sektorenkopplung notwendig. Außerdem wird sich ein völlig neues Zusammenspiel der Marktteilnehmer und des Instrumenten- und Produktbaukastens herausbilden. Daraus ergibt sich ein großes Potenzial für neue Strategien und Geschäftsmodelle.
Die Rolle von Nordrhein-Westfalen in diesem Wandel des Energiesystems hebt Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, hervor: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, was die Energiewende und den Wandel unserer Energiesysteme angeht. Doch wir haben gerade hier in Nordrhein-Westfalen dafür sehr viel Know-how. Wir sind gut aufgestellt und können daher auf diesem Weg voranschreiten. Wenn wir hier zeigen, wie die Energiewende gelingen kann, wird auch die Übertragbarkeit auf Gesamtdeutschland anschaulich und machbar.“ Das erklärte Lothar Schneider auf der Jahresveranstaltung des Bereichs Energiemarktdesign der EnergieAgentur.NRW, die heute im Derag Livinghotel De Medici in Düsseldorf stattfand. Unter dem Motto „Die Zukunft der Energiewelt – Chancen eines digitalen Marktdesigns“ referierten auf der Jahresveranstaltung Expertinnen und Experten vor 120 Teilnehmenden. Anschließend fand ein gemeinsamer Austausch in verschiedenen Fachforen statt.
Fabian Reetz von der Stiftung Neue Verantwortung sprach auf der Tagung vor allem über den neuen regulatorischen Rahmen, den ein digitalisiertes Energiemarktdesign erforderlich macht: „Um bei der Energiewende voranzukommen, müssen wir unser Energiesystem gewissermaßen einem Update unterziehen. Statt einem Flickenteppich an Gesetzen, Mechanismen und Ausnahmen brauchen wir einen starken politischen Rahmen, der sich an unseren Klimazielen orientiert. Innerhalb dieses Rahmens sollte Raum für dringend benötigte Innovation und Wettbewerb geschaffen werden. Dann können wir in Deutschland wieder Energiewende-Vorreiter werden.“
Lisa Storcks
Projektmitarbeiterin Energiemarktdesign
EnergieAgentur.NRW
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