(siehe auch: ausführlicher Abschlussbericht als Download unter Anlagen)
Die ohnehin engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Akteuren der Bergbauwirtschaft beider Seiten sollen gestärkt und vertieft werden. Das Netzwerk Bergbauwirtschaft sucht nach weiteren Ansatzpunkten zur Verbesserung der Chancen für die NRW Bergbauzulieferer. In enger Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der Auslandshandelskammer - AHK Chile - und der Schwerpunktkammer IHK Essen sowie NRW.International wurden konstruktive Kontakte geknüpft, erfolgreiche Gespräche geführt und ein Letter of Intent (LoI) mit dem Industrieverband der wichtigen Bergbau- und Industrieregion Antofagasta unterzeichnet. Die Reise und Termine waren von der Staatskanzlei in enger Zusammenarbeit mit dem MWEIMH optimal koordiniert und vorbereitet.
Unterzeichnung des "Letter of Intent" zwischen der EnergieAgentur.NRW und dem Industrieverband Antofagasta, am Dienstag den 24.11.2015 in Santiago de Chile. V.r.n.l.: Cornelia Sonnenberg, HGF AHK Chile, Juan Pablo Hess, Präsident AHK Chile, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, die chilenische Bergbauministerin Aurora Williams, Peter Hartlieb Energie-Agentur NRW, Fernando Cortez, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Heike Gothe.
Foto: Land NRW / U. Wagner
Als wichtiger Programmpunkt fand am 23.11.15 ein Round Table Bergbauwirtschaft statt. An diesem nahmen führende Vertreter des Kupferkonzerns CODELCO und der Kupferkommission COCHILCO sowie des Industrieverbands ANTOFAGASTA teil. Von deutscher Seite präsentierten die Unternehmen GOTHE-PRYSMIAN, NEUHÄUSER, CFT, GHH Fahrzeuge, DMT, die TFH Georg Agricola, das ifm der RWTH Aachen und MBE Exzellenz und Kompetenz. Unter dem Motto „Automation und Industrie 4.0“ formulierte die chilenische Seite ihre Wirtschafts- und Investitionsziele für die nächsten Jahre. Am 24.11. wurde ein LoI für eine Zusammenarbeit zwischen der A.I.A. (Industrieverband Antofagasta) und dem Netzwerk Bergbauwirtschaft für die Bergbauzulieferbranche NRW unterschrieben.
Als gemeinsame Diskussionsbasis und Nukleus für die weiteren Perspektiven standen im Vordergrund die Begriffe
- Nachhaltigkeit
- Sicherheit
- Digitalisierung
In der Wahrnehmung der Chilenen stellt sich die Bereitschaft der deutschen Bergbauzulieferer und Ingenieurunternehmen als positiv heraus, in Prozessen und Allianzen zu denken und aufzutreten. Durch die Kooperation des Netzwerks und des Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK als neutrale Partner findet die vernetzt agierende NRW - Branche gute Eingangsvoraussetzungen. Besonders betrifft dies auch die Chancen in der nördlichen Region Antofagasta. In Abstimmung mit der Branche und der IHK Essen (Schwerpunktkammer) unterbreitet das Netzwerk über die AHK entsprechende Vorschläge für die Aufnahme bilateraler konkreter Gespräche.
Die teilnehmenden Unternehmen äußern sich zuversichtlich, dass sie durch die Flankierungen ihrer Vertriebsbemühungen durch das MWEIMH einen deutlichen Schritt nach vorn gehen können.
Das hohe Interesse der chilenischen Seite gipfelt darüber hinaus in der Ankündigung die BAUMA 2016 zu besuchen. Zusammen mit der AIA. und unterstützt durch die AHK Chile und VDMA Mining können die NRW Unternehmen unserer Meinung nach auf dem chilenischen Markt Geschäfte akquirieren. Die Tür ist ein Stück weit geöffnet! Wichtig ist wie immer, dass die formulierten Absichten und getroffenen ersten Absprachen durch die Akteure konsequent und zeitgerecht weiter verfolgt werden.
Weitere technisch-wirtschaftliche Details und Grafiken, Zahlen und Werte über Chile finden Sie auch unter „Länderreports“.
Kolumbien
Nachdem das Länderscreening Kolumbien vom Juli 2015 bereits eindeutige Aussagen zu den Marktverhältnissen in den Raum stellte unternahm das Netzwerk Bergbauwirtschaft die Reise nach Bogota und Medellin um die bestehenden Eindrücke zu ergänzen, abzurunden und zu verifizieren. Dies ist gelungen. Die Hintergrundinformation der Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft, des Militärattaches, der AHK Kolumbien und der Friedrich Ebert Stiftung waren übereinstimmend und eindeutig. Die Präsentationen der Delegation führten gleichwohl zu interessanten Gesprächen und manchen Ansätzen.
Kolumbien ist kein Markt für Lieferanten von Untertage Equipment der kurz- oder mittelfristig Aussichten auf Erfolg verspricht. Die immer noch fehlende Verabschiedung eines neuen Bergrechts, die intransparenten Strategien privater Kohlefördergesellschaften und das politisch – gesellschaftlich ungeordnete Umfeld verhindern ein transparentes, geradliniges und sauberes Arbeiten.
Im Untertagefeld auf Kohle gibt es angeblich 4000 – 5000 private Bergwerke, bis auf 300 fördern diese illegal. Mit wenigen Ausnahmen bei denen eine teilweise 30 Jahre alte Mechanisierung oder Teilmechanisierung betrieben wird, erfolgt die Arbeit händisch. Großteils wird Kohle mit der Hacke gewonnen und in Säcken manuell zu Tage gebracht (Angaben AHK).
Während einer Informationsveranstaltung in der Friedrich Ebert Stiftung traten u.a. der Umweltökonom Guillermo Rudas Lieras, der Bildungssekretär der Kohlegewerkschaft SINTRACARBON Igor Diaz Lopez und der Koordinator der Organisation Pax im Department Cesar RA Antonio Maria Calvo Silva auf. Übereinstimmend berichteten sie von armseligen Arbeitskonditionen, fehlender Sozialpartnerschaft, Kinderarbeit, Geldwäsche und mafiösen Strukturen.
Im Gegensatz dazu scheinen die Zustände und Verhältnisse im Tagebau (Drummond, Glencore) ausreichend zu sein. Bis auf die eine oder andere Umweltproblematik wurden keine besonderen Verletzungen des Regelwerks oder etwa der Menschenrechte bekannt.
Ein konkreter Ansatz, der weiter verfolgt wird, besteht in einer während der Reise unterschriebenen Hochschulpartnerschaft zwischen der TFH Georg Agricola, Bochum und der Universidad NATIONAL de Colombia. Hierüber sollen neben einer wissenschaftlichen Partnerschaft auch die sukzessive Einführung einer Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit nach dem Vorbild der NRW - TZB (Technologiezentrum Bergbau) angeschoben werden.
Dieses Vorgehen scheint uns nach intensiver Vorbesprechung zwischen der RWTH Aachen, TFH Georg Agricola und dem Geothermiezentrum als möglicher Ansatzpunkt zur Aufnahme weiterer Schritte unter Win-Win Gesichtspunkten.
Frau Inken Kienzle
Organizer excursions
jottkaa Projekt.Konzept GmbH
Telefon: 0221 57085540
i.kienzle@kongress-welt.de
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.