Die Wasserkraft hat in Nordrhein-Westfalen eine lange Tradition. Sie trägt zur dezentralen Energiewende unseres Landes bei. Sie ist ein stetig verfügbarer Bestandteil im Energiemix der erneuerbaren Energien. Sie dient der Netzstabilität.
Gleichzeitig sollen vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie die Gewässer als Lebensraum für Flora und Fauna und als Ressource für zukünftige Generationen erhalten, beziehungsweise weiterentwickelt werden.
Bereits in der Antike haben die Menschen die Kraft des Wassers für vielseitige Zwecke genutzt. Zunächst mechanisch mit einfachen Schöpfrädern, Mühlen, Säge- und Hammerwerken, später, seit Ende des 19. Jahrhunderts, dann auch elektrisch. Die Wasserkraft ist somit eine der ältesten genutzten Energiequellen der Menschheit und zählt gemeinsam mit der Sonnenenergie, der Windkraft, der Bioenergie und der Geothermie zu den erneuerbaren Energien.
So hat die Wasserkraftnutzung in NRW mit ihrer langen Tradition entscheidend zur Industrialisierung zwischen Rhein und Ruhr beigetragen.
Während die Wasserkraft in Deutschland als feste Größe etabliert ist und ein nur noch relativ geringer Ausbau zu verzeichnen ist, wächst das internationale Gewicht der Wasserkraft stetig. Weltweit werden aktuell mehr als 15 Prozent (%) der gewonnenen elektrischen Energie aus Wasserkraft erzeugt. Damit ist die Wasserkraft weltweit der mit Abstand größte Energieproduzent unter den erneuerbaren Energien (Worldbank 2017).
Die gewässerverträgliche Gestaltung der Wasserkraft ist Herausforderung und Chance zugleich. Die Strukturen der Fließgewässer in Deutschland wurden in der Geschichte, insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert anthropogen überformt. So ist aus einer Naturlandschaft eine Kulturlandschaft geworden. Querbauwerke unterbrechen die lineare Durchgängigkeit der Flusssysteme für Fische und aquatische Wirbellose. Aus diesem Grund ist es heutzutage besonders wichtig, die zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten aufzuzeigen und zu erweitern, um Wasserkraft innovativ zu nutzen und gleichzeitig einen Beitrag zur gewässerökologischen Verbesserung zu leisten.
Dipl.-Geogr. Stefan Prott
Leiter Themengebiet Wasserkraft
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