Acht Elektro-Busse der Linie 133 rollen seit dem 3. Dezember vergangenen Jahres geräuscharm durch Köln. Die Anschaffung der Busse kostete 5,6 Millionen Euro. Dadurch wird der CO2-Austoß um rund 520 Tonnen im Jahr reduziert. Bis 2021 steht die erste Ausbaustufe der E-Mobilität im Busverkehr an: Bis dahin sollen sechs weitere Linien umgestellt werden.
Foto: Jörg Heupel
„Verkehrsunternehmen sind als Flottenbetreiber wichtige Partner bei der Steigerung der Energieeffizienz im Mobilitätsbereich. Ein zentrales Handlungsfeld ist der Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe und der Aufbau technischer Infrastrukturen. Die nordrhein-westfälischen Städte, neben Köln auch Aachen, Bonn oder Münster haben hier in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Projekte auf den Weg gebracht“, sagt Gerd-Uwe Funk aus dem Netzwerk Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft der EnergieAgentur.NRW.
Die CO2-Bilanz kann sich sehen lassen
In Köln fahren die bisher von den KVB eingesetzten Dieselbusse auf der Linie 133 nur noch dann, wenn aufgrund von Unfällen, Fahrzeuguntersuchungen oder ähnlichem nicht genug E-Busse zur Verfügung stehen.
Foto: Stephan Anemüller
Fördermittel vom Land NRW sorgen für sauberere Luft
Der Erwerb der acht E-Busse kostete 5,6 Millionen Euro. Ein einzelner batteriebetriebener Gelenkbus kostet 696.000 Euro; zum Vergleich: Ein herkömmlicher Gelenkbus mit Dieselantrieb kostet rund 300.000 Euro. Hinzu kamen Kosten zur Anpassung der Infrastruktur in der Werkstatt und wissenschaftliche Beraterleistung. Die Investition für die Linie 133 war nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen das Projekt mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro unterstützt hat.
Vor der Umstellung der Linie 133 wurden die E-Busse und ihr Einsatz auf dem konkreten Linienweg ausgiebig getestet. Im mehrstufigen, rund zehn Monate andauernden, Testprogramm stand zunächst die fehlerfreie Herstellung und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge auf dem Prüfstand. Im Anschluss wurden die E-Busse auf dem Linienweg eingesetzt.
Jörn Schwarze, Vorstand Technik der KVB, betonte: „Entwicklungspartnerschaften wie die unseres E-Bus-Projektes sind immer spannend. Am Anfang sind die Herausforderungen immer nur zu erahnen und das Detail entscheidet über den Erfolg. Nach Abschluss unseres Testprogramms können wir feststellen, dass alles sehr erfolgreich verlaufen ist.“
Reichweite größer als vorher kalkuliert: 90 Kilometer können Busse fahren
In der Testphase haben über 1.200 Fahrten stattgefunden. Die E-Bus-Flotte legte hierbei über 35.000 Kilometer zurück. Lediglich bei 15 Fahrten, vor allem am Anfang der Tests, konnte ein E-Bus nicht mehr weiterfahren. Die Herausforderungen lagen hierbei insbesondere in der optimalen Einstellung der Software und verschiedener klassischer Fahrzeugfunktionen.
Foto: Christoph Seelbach
Die RheinEnergie ist ein wesentlicher Partner im E-Bus-Projekt. Die Konzernschwester der KVB hat den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur zur Versorgung der E-Busse mit elektrischer Energie übernommen. Das Projekt ist der Einstieg der RheinEnergie in die DC-Schnellladetechnik mit Leistungen von 50 bis 240 Kilowatt (kW). Auch die Ladeinfrastruktur der RheinEnergie hatte alle Tests erfolgreich bestanden. Das Projekt ist auf eine relativ lange Laufzeit, mit intensivem Test der Bustechnik und der örtlichen Betriebsumgebung, ausgelegt und bisher fahren die acht E-Busse reibungslos im täglichen Liniendienst.
Viele Meilensteine führten zum Regelbetrieb der Busse
Foto: Stephan Anemüller
2014 fand durch Jörn Schwarze, Vorstand Technik der KVB, und Karl Schroeteler, Prokurist, Bereichs- und Betriebsleiter Bus der KVB, die Unterzeichnung des Kaufvertrags über acht Elektrobusse des Herstellers VDL Bus & Coach bv. statt.
Weltpremiere: Im Rahmen des Weltkongresses der UITP, dem internationalen Verband des öffentlichen Verkehrswesens, in Mailand vom 8. bis 10. Juni 2015 stellte VDL Bus & Coach den ersten vollelektrischen Gelenkbus vor.
Im Herbst 2015 wurde das erste Fahrzeug der E-Bus-Flotte in der offiziellen Übergabe durch VDL an die KVB übergeben. Das Design des Busses fiel bereits bei der Anlieferung auf, doch die Medien hielten „dicht“.
Anfang 2016 wurde auf der Strecke der erste E-Bus mit der Ladeinfrastruktur der RheinEnergie AG nachgeladen. Über die Ladesäulen an der Goldgasse (Breslauer Platz) und am Südfriedhof (Zollstock) erhalten die Batterien der E-Busse während des Tages immer wieder die notwendige Energie, um die Fahrzeuge antreiben zu können. Nachts werden die E-Busse auf dem Betriebshof Nord „vollgetankt“.
Seit Herbst 2016 fahren erste E-Busse im regulären Liniendienst auf der Bus-Linie 133. Das mehrstufige Testprogramm ist bis dahin erfolgreich verlaufen, so dass die letzte Phase des Programms begonnen werden konnte. Seitdem bleiben bereits immer wieder Diesel-Busse im Depot.
Linienumstellung: Die KVB vollzog Ende 2016 den nächsten Schritt im Klima- und Umweltschutz – die Bus-Linie 133 wurde vom Betrieb mit Diesel-Bussen auf E-Busse umgestellt. Bis zu acht E-Busse sind ab diesem Datum im täglichen Liniendienst unterwegs.
Heute bis 2021: Sechs weitere Bus-Linien sollen auf den E-Bus-Betrieb umgestellt werden. Hierfür werden etwa 50 Solo- bzw. Gelenkbusse mit Batterie angeschafft.
Bei den Fahrten wird kein Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen. Auch die Emissionen von Schadstoffen wie etwa Feinstaub, Kohlenwasserstoff (HC) und Stickstoffoxiden (NOx) entfällt. Die Fahrgäste können somit noch klima- und umweltfreundlicher mobil sein. Sie fahren aber auch in noch komfortableren Bussen, denn die E-Busse sind wesentlich leiser und bieten somit eine höhere Aufenthaltsqualität.
Verena Barton M. A.
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