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Masterplan 100% Klimaschutz in NRW
Acht Kommunen in Nordrhein-Westfalen machen vor, wie es funktionieren kann: 100 Prozent Klimaschutz. Treibhausgasemissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 senken und den Endenergieverbrauch um 50 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990.
Das sind ihre Ziele bis 2050.
Welche Rolle spielen die Masterplankommunen?
Die Bundesregierung hat sich anspruchsvolle klima- und energiepolitische Ziele gesetzt. Kommunen und Landkreise nehmen bei der Zielerreichung im Klimaschutz eine wichtige Rolle ein: Der Erfolg hängt auch maßgeblich davon ab, ob sie in den nächsten 35 Jahren ihre Emissionen annähernd auf null reduzieren.
Dazu förderte die Bundesregierung eine erweiterte Gruppe von Kommunen: die Masterplankommunen 100% Klimaschutz. Acht der bundesweit insgesamt 39 Kommunen befinden sich in Nordrhein-Westfalen.
Im Jahr 2012 wurden die Gemeinde Burbach, die Städte Rheine und Herten sowie den Kreis Steinfurt zur Förderung als Masterplan-Kommune durch das BMU ausgewählt. Im Jahr 2016 begann eine weitere Förderrunde statt, in der die Städte Beckum, Münster und Rietberg sowie der Kreis Lippe ausgewählt und gefördert wurden.
Was ist der Masterplan 100% Klimaschutz?
Die acht Kommunen entwickelten unter Einbindung von lokalen und regionalen Stakeholdern (d.h. Verwaltung, Wirtschaft, Öffentlichkeit etc.) einen Masterplan, der den Kommunen zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele verhilft. Das von der Kommunalpolitik beschlossene Konzept beinhaltet auf Basis von Potentialstudien und Zukunftsszenarien entwickelte Strategien und Maßnahmen.
Die Umsetzung des Masterplans wird von einem Masterplanmanagement begleitet, das meist bei der Kommunalverwaltung angesiedelt ist. Ohne die Masterplanmanagerinnen und Masterplanmanager würde der Prozess nicht funktionieren. Sie sind das Herzstück und bringen das Rad so richtig ins Rollen.
Welche Unterstützung erhielten sie von der Bundesregierung?
Als Exzellenzinitiative im kommunalen Klimaschutz erhielten die Masterplankommunen für die vierjährige Projektphase, eine Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Die Förderung durch den Bund lief am 30. Juni 2020 für die letzten Masterplankommunen aus. Kein Grund für die Masterplankommunen vom Kurs abzukommen. Sie führen die Projektumsetzung fort.
Die acht Masterplankommunen in NRW
Stadt Beckum
Wo einst Steinbrüche das Landschaftsbild prägten, genießt man heute seine Freizeit in grünen Naherholungsgebieten, entlang des WerseRadwegs oder der Zementroute: in Beckum. Die in mitten ländlicher Strukturen gelegene Stadt widmet sich seit 2016 dem Masterplan 100% Klimaschutz und kennzeichnet sich seit der Industrialisierung als Zentrum der Zementindustrie, die auch die Dynamik zwischen Stadt und Umland formt.
Foto: Pixabay
Basisdaten
Region | Münsterland |
Regierungsbezirk | Münster |
Kreis | Warendorf |
Einwohnerzahl | 37.682 (Stand: 31.12.2019) |
Fläche | 111,46 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 4 |
Thematischer Schwerpunkt
- Solarstrominitiative mit Beteiligungs- und Betreiberkonzepten
- Vorbildliche energetische Sanierung im Bestand
- Radverkehr und Elektromobilität fördern
- Nachhaltige Freiraumentwicklung und Klimaanpassung
- Angebote zur Wissensvermittlung, Events und Erfahrungsräume für Jugendliche
Besonderes Projekt:
Abwärmenutzung in der Zementindustrie
Der erste Schritt war eine Potenzialanalyse zur Abwärmenutzung des örtlichen Zementwerks für das anliegende Gewerbegebiet. In einem weiteren Schritt zeigt eine Detailanalyse die ökonomische Machbarkeit und die finanziellen Aufwendungen für die beteiligten Unternehmen auf. Die Umsetzung des Projekts soll bei positiver Einschätzung der Wirtschaftlichkeit in einem mittelfristigen Zeitraum von drei bis fünf Jahren erfolgen.
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Gemeinde Burbach
Auch in der Gemeinde Burbach spielt der Klimaschutz seit den 1990ern eine wichtige Rolle. Die südlichste Gemeinde Nordrhein-Westfalens mit guten Anbindungen an die Ballungszentren Frankfurt, Köln/Bonn und das Ruhrgebiet gilt durch seine gute Vernetzung mit der Region als hervorragender Standort für Unternehmen und das produzierende Gewerbe, welche durch ihre Vielzahl erheblich zu den CO2-Emissionen der Gemeinde beitragen.
Foto: Pixabay
Basisdaten
Region | Siegerland |
Regierungsbezirk | Arnsberg |
Kreis | Siegen-Wittgenstein |
Einwohnerzahl | 14.969 (Stand: 31.12.2015) |
Fläche | 79,66 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 9 |
Thematischer Schwerpunkt
- Zivilgesellschaft im Klimaschutzprozess
- Unternehmensnetzwerke
- Bildung
- Förderung der energetischen Gebäudesanierung
- Nachhaltige Nutzung der Ressource Holz
- Entwicklung umwelt- & klimaschonender Mobilitätsangebote
Besonderes Projekt:
ÖKOPROFIT: Burbacher Unternehmen punkten mit Umweltmanagementsystem
ÖKOPROFIT ist eine gemeinsame Aktion der Kommune, der örtlichen Wirtschaft und weiterer lokaler sowie regionaler Partner. Beworben als das erfolgreichste UMS Deutschlands, gilt NRW darüber hinaus als Vorreiter bei der Umsetzung und weist zudem die höchste Teilnehmerdichte auf.
Der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden Unternehmen, Wirtschaftsförderern, Umweltämtern und Kammern, sowie Workshops und Beratungen lassen die Gemeinde Burbach mehrfach von der Aktion profitieren. Unternehmen sparen Ressourcen ein und senken ihre CO2-Emissionen, wovon Umwelt und Unternehmen gleichermaßen nutznießen. Die Kosteneinsparungen stärken nämlich die Konkurrenzfähigkeit und sichern Arbeitsplätze.
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Stadt Herten
Die Stadt Herten zählt von Stunde null an zu den Masterplankommunen 100% Klimaschutz in NRW. Seit 2012 verwandelt sich Herten in eine klimaneutrale Stadt. Beeindruckend, denn bis in die neunziger Jahre war Herten die Bergbaustadt mit der größten Kohlefördermenge in ganz Europa. Mitten im Ruhrgebiet gelegen, wurde im Bergwerk Lippe noch bis in das Jahr 2010 Steinkohle abgebaut.
Foto: Stadt Herten
Basisdaten
Region | Metropolregion Ruhr |
Regierungsbezirk | Münster |
Kreis | Recklinghausen |
Einwohnerzahl | 62.602 (Stand: 29.2.2020) |
Fläche | 37,32 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 9 |
Thematischer Schwerpunkt
- PV-Ausbauinitiative des Regionalverbandes Ruhr und des Handwerks
- Rezertifizierungsprozess zur dena-Energieeffizienz-Kommune
- Klimaschutz und Klimaanpassung in der Stadterneuerung
- Energielabor Ruhr zur Entwicklung des Zechengeländes Westerholt
- Klimaneutrale Mobilität
- Wasserstoff
Besonderes Projekt:
Klimagerechte Sanierung von Zechenhäusern
Das Energielabor Ruhr ist ein interkommunales Vorhaben der Städte Gelsenkirchen und Herten in Kooperation mit dem Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten in den Stadtteilen Hassel, Westerholt und Bertlich. Es zeigt beispielhaft, welches Engagement zur Modernisierung und zum Klimaschutz in einem Quartier freigesetzt werden kann.
Gefördert durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ innerhalb des interkommunalen Stadterneuerungsgebietes konnten zwischen 2016 und 2018 mit einer jährlichen Sanierungsquote von jeweils 5% viele Zechenhäuser energetisch modernisiert und 74 Kohleheizungen ausgetauscht werden. Der Neubau eines Nahwärmenetzes auf Basis regenerativen Grubengases und die Einführung innovativer Technologien (Kleinwindanlage und Solarroad) zur Energieerzeugung machen das Projekt zu einem Aushängeschild.
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Stadt Münster
Für Münsteraner ist Klimaschutz schon lange kein Neuland mehr. Seit gut 25 Jahren arbeitet die Stadt Münster auf dem Feld des kommunalen Klimaschutzes und setzte sich bereits 2008 ehrgeizige Klimaschutzziele für 2020. Damit ist es jedoch nicht getan.
Foto: Pixabay
In 2019 entschied die Stadt, ihre Anstrengungen nochmals zu intensivieren: Sie rief zunächst den Klimanotstand aus und setzte sich zum Ende des Jahres das Ziel, alsbald – möglichst bis 2030 – klimaneutral zu werden.
Das Handlungsprogramm, das auf Basis des Masterplans die Maßnahmen für die Jahre 2020 bis 2030 konkretisiert, wurde im gleichen Jahr verabschiedet und wird angesichts der neuen Zielsetzung fortlaufend ergänzt und weiterentwickelt. In einem ersten Schritt wurden zur Umsetzung des Handlungsprogramms Finanzmittel in Höhe von mehr als 40 Mio. Euro für die kommenden Jahre bis 2023 zusätzlich bereitgestellt.
Basisdaten
Region | Münsterland |
Regierungsbezirk | Münster |
Einwohnerzahl | 313.996 (Stand: 30.06.2019) |
Fläche | 303,28 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 45 |
Thematischer Schwerpunkt
- Ausarbeitung von Vertiefungsstudien (Solare Stadt, Mobilität, Haushalte, industrielle Strukturen) zur Entwicklung einer Vision Münster Klimaschutz 2050
- Bündelung, Intensivierung und Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts 2020
- Erneuerbare Energien
- Klimafreundliche Gebäude und Quartiere
- Erarbeitung einer Suffizienzstrategie
Besonderes Projekt:
Reallabor zu klimafreundlichen Entscheidungen: 12 Münsteraner Familien geben Einblicke
Mal nicht mit dem Auto, sondern die Kinder klimaneutral mit dem Lastenfahrrad in die Kita bringen, Waschpulver mit Haushaltsmitteln ganz einfach selber machen und auf die recyclingunfähige Verpackung aus der Drogerie verzichten oder die Stromkosten senken, indem man beim Verlassen des Arbeitszimmers das Licht ausmacht. Seinen eigenen Lebensstil hinterfragen?
Das tun die wenigsten und trotzdem stellten sich 12 Familien aus Münster ein ganzes Jahr lang genau dieser Aufgabe. Dabei sollten die Familien klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen testen und sie darauf hin prüfen, ob und wie sie sich in den Alltag integrieren lassen.
Der besondere Ansatz des Projektes: Es brachte klimafreundliche Angebote und Anbieter, die mit Blick auf den Klimaschutz bereits Pionierarbeit leisten, aktiv mit potenziellen Nutzerinnen und Nutzern zusammen. Jeder Haushalt setzte in den Feldern Mobilität, Konsum und Ernährung, Wohnen und Energie einen persönlichen Schwerpunkt.
Die Abschlussbilanz zeigt überzeugende Ergebnisse. Um 2,5 Tonnen reduzierten die zwölf teilnehmenden Haushalte ihren CO2-Ausstoß im Schnitt. Neue, klimaschonende Handlungsoptionen verwandelten sich überraschend schnell in Gewohnheiten. Das ist die großartige Bilanz des Reallabors "Klimafreundliche Entscheidungen", das am 15. Januar 2020 mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung zu Ende ging. Hochgerechnet auf alle Haushalte in Münster entspräche das einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 380.000 Tonnen pro Jahr.
Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der KlimaMischpoke: Münsters Mitmachangebot für alle, die beim Klimaschutz anpacken möchten.
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Stadt Rheine
Rheine ist ein Mittelzentrum und die zweitgrößte Stadt des Münsterlandes. Sie liegt im Norden von Nordrhein-Westfalen im Kreis Steinfurt in unmittelbarer Nähe zum Landkreis sowie der Stadt Osnabrück. Mit diesen bildet die Stadt Rheine eine bundesweit einzigartige Masterplan-Region aus zwei Landkreisen, einem Oberzentrum und einem Mittelzentrum verteilt auf zwei Bundesländer.
Foto: Pixabay
Von Mai 2016 bis April 2018 wurde mit der NKI-Förderung „Anschlussvorhaben: Masterplanmanagement“ der Klimaschutzprozess in der Emsstadt weiter fortgesetzt. Zu Beginn des Anschlussvorhabens wurde die Leitstelle Klimaschutz als Stabsstelle der Technischen Betriebe Rheine AöR in den Bereich Umwelt und Klimaschutz im Fachbereich Planen und Bauen der Stadtverwaltung überführt.
Zudem wurde das beratende Gremium des Klimaschutzrates in den politischen Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt integriert. Der so entstandene Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz (StUK) berät seit Herbst 2016 über alle für den Klimaschutz relevanten Vorlagen.
Nach Beendigung der Förderphase im Jahr 2018 konnte der Masterplanmanager unbefristet eingestellt und so der Klimaschutzprozess verstetigt werden.
Basisdaten
Region | Münsterland |
Regierungsbezirk | Münster |
Kreis | Steinfurt |
Einwohnerzahl | 79.950 (Stand: 31.12.2018) |
Fläche | 145 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 19 |
Thematischer Schwerpunkt
- Mobilität
- Gebäude
- Lebensstile
- Wirtschaft & Gewerbe
- Netzwerke
- Erneuerbare Energien
- Klimafolgenanpassung
Besonderes Projekt:
Klima-Botschafter für Rheine: Vorbild sein, Andere motivieren, vom Netzwerk profitieren!
Im Jahr 2015 hat die Stadt Rheine, in Kooperation mit der Masterplan-Region, das Projekt „Klima-Botschafter“ ins Leben gerufen. Ziel ist es Bürgerinnen und Bürger, gesellschaftliche Gruppen und Vertreter der Wirtschaft zusammen zu bringen, um sich innerhalb der Kommune und der Masterplan-Region zum Thema Klimaschutz auszutauschen.
Bereits durch kleine Aktivitäten wie z.B. der Solarnutzung, den Umstieg auf Ökostrom, klimafreundliche Mobilität oder auch den Kauf regionaler, saisonaler und fairer Produkte kann jede und jeder Einzelne Vorbild für sein direktes Umfeld sein. Es soll aufgezeigt werden, dass klimafreundlich Leben nicht mit Verzicht gleichzusetzen ist.
Im Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement wurden die Klima-Botschafter in Rheine eingeladen an verschiedenen Aktivitäten, wie z.B. einem nachhaltigen Kochevent, einem ECO-Fahrtraining oder verschiedenen Firmanbesichtigungen, teilzunehmen. Zudem wurden Unternehmen und Institutionen für ihr vorbildhaftes Verhalten mit der Klima-Botschafter-Plakette ausgezeichnet.
Die seit 2013 jährlich von der Masterplan-Region durchgeführten Klimagipfel bieten den Klima-Botschaftern zudem die Möglichkeit sich mit Akteuren aus der ganzen Region auszutauschen.
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Stadt Rietberg
Im staatlich anerkannten Erholungsort Rietberg mit seiner denkmalgeschützten historischen Altstadt kümmern sich die Rietberger schon seit dem Jahr 1993 mit viel Schweiß und Arbeit um den Klimaschutz. Ob mit Klimabildung, , verschiedenen Veranstaltungen, im Klimabeirat oder mit dem Energie- & Klimateam der Stadtverwaltung – die Stadt Rietberg kann sich bereits auf eine Vielzahl erfolgreicher Projekte und Prozesse im Klimaschutz stützen.
Foto: Stadt Rietberg
Basisdaten
Region | Ostwestfalen-Lippe |
Regierungsbezirk | Detmold |
Kreis | Gütersloh |
Einwohnerzahl | 30.321 (Stand: 1.1.2020) |
Fläche | 110,37 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 7 |
Thematischer Schwerpunkt
- Arbeit mit Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen
- Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung („Klimaschützen Rietberg“)
- Netzwerkarbeit und Dienstleistungsorientierung
- Klimaneutrale Verwaltung
- Zusammenarbeit mit der Energieberatungsstelle der Verbraucherzentrale NRW
Klimaneutrale Stadtverwaltung 2022
Das Projekt bündelt dabei mehrere Ansätze: Die Wärmeversorgung der städtischen Liegenschaften Schulzentrum, Freibad, Rundtheater Cultura sowie etwa zehn Verwaltungsgebäude soll in Zukunft aus einer innovativen Kombination von Holzhackschnitzelkessel, Brennstoffzelle und einer Power-to-Heat-Anlage erfolgen. Zudem wird ein Steuerungssystem installiert, das alle Verbraucher des Nahwärmenetzes digital miteinander verknüpft. Der städtische Fuhrpark wird nach und nach umgestellt auf Elektrofahrzeuge und das Rundtheater Cultura als zentrale Veranstaltungsstätte wird energetisch aufgewertet.
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Kreis Lippe
Der Kreis Lippe ist seit 2016 als Masterplankommune 100% Klimaschutz aktiv. Der in der Region Ostwestfalen-Lippe gelegene Kreis ist insbesondere durch das im Osten kleinräumige, sehr vielfältig strukturierte Lippische Bergland gekennzeichnet. Die ländlichen Strukturen hinderten die 16 kreisangehörigen Kommunen allerdings nicht daran, im Jahr 2015 eine Selbstverpflichtungserklärung zu unterschreiben. Das gemeinsame Energie- und Klimaleitbild des Kreises war damit geschaffen und der Grundstein für den Masterplan-Prozess gelegt.
Foto: Falko Sieker
Basisdaten
Region | Ostwestfalen-Lippe |
Regierungsbezirk | Detmold |
Einwohnerzahl | 347.784 (Stand: 30.9.2019) |
Fläche | 1.246,21 km² |
Kommunen | 16 (10 Städte und 6 Gemeinden) |
Thematischer Schwerpunkt
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Energetische Gebäudesanierung
- Postfossile Mobilitätsangebote
- Klimabildung
Zwischenzeitlich konnten auf Grundlage des Masterplans 100 % Klimaschutz fast 18 Millionen Euro Fördermittel für Lippe eingeworben werden. Besonders stolz ist der Kreis auf den Gewinn der Förderwettbewerbe „Kommunaler Klimaschutz NRW“ des Landes NRW und „HyExperts“ des Bundes.
Durch das Programm „Kommunaler Klimaschutz NRW“ werden insgesamt 15 Einzelmaßnahmen unter dem Titel „Lippe_Re-Klimatisiert“ mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 20 Millionen Euro gefördert, mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union und vom Land NRW gefördert.
Bis Juli 2022 werden unterschiedliche Projekte in den Bereichen „Mobilität“, „Gebäudesanierung“ und „Verhalten“ realisiert. Für eine optimale und langfristige Wirkung arbeiten neben dem Kreis auch die Städte Detmold, Lage, Lügde und Horn-Bad Meinberg an der Umsetzung mit. Jährlich sollen durch die Maßnahmen rund 3.900 Tonnen CO2 eingespart werden.
Im Rahmen der Projektförderung „HyExpert“ durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wird die Erstellung eines Feinkonzeptes zur Entwicklung einer Wasserstoffmodellregion in Ostwestfalen-Lippe gefördert. Auch hier ist die interkommunale Zusammenarbeit ein wichtiger Erfolgsfaktor.
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Kreis Steinfurt
Die Region am nördlichsten Zipfel Nordrhein-Westfalens gehört seit Mai 2012 zu den „Masterplankommunen 100% Klimaschutz“ in Deutschland. Seit den 1990ern zeichnet sich der Kreis Steinfurt durch sein hohes Engagement im Klimaschutz aus und hat schon 2010 politisch beschlossen, bis zum Jahre 2050 energieautark zu werden.
Foto: Kreis Steinfurt
In 2019 hat der Kreis ein „Klimaschutzbündnis für den Kreis Steinfurt“ gegründet und macht damit deutlich, dass dem Klimaschutz und der Eindämmung der Erderwärmung höchste Priorität eingeräumt wird. Dafür wird der Kreis Steinfurt seine Maßnahmen und Aktivitäten gemeinsam mit den 24 kreisangehörigen Kommunen noch einmal verstärken und die Zahlen, Daten und Meilensteine des „Masterplan 100% Klimaschutz“ aus dem Jahr 2012 fortgeschrieben.
Basisdaten
Region | Münsterland |
Regierungsbezirk | Münster |
Einwohnerzahl | 447.823 (Stand: 30.06.2019) |
Fläche | 1793 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile | 24 |
Thematischer Schwerpunkt
- Zivilgesellschaftliches Engagement
- Netzwerk- und Prozessmanagement
- Öffentlichkeitsarbeit
- Nachhaltigkeit
- Erneuerbare Energien
- Energieeffizienz
- Gebäudesanierung
- Quartiersmanagement
- Klimafreundliche Mobilität
- Wasserstoff
- Bildung für Nachhaltigkeit
- Klimafolgenanpassung
- Stärkung der lokalen Wertschöpfung
(M)eine für immer: Plastiktütenfreier Kreis Steinfurt
Seit April 2016 sorgen daher Kampagnen und Projektideen in Schulen und Kitas für die Umsetzung eines plastiktütenfreien Kreises Steinfurt und seiner 24 Städte und Kommunen. Die Öffentlichkeitsarbeit reicht von Verteilaktionen von Mehrwegtaschen an Weihnachtsmärkten bis hin zu Malaktionen mit Stofftaschen in Schulen und Kindergärten.
Ein besonderes Projekt findet in der Textilwerkstatt von Camphill Sellen statt. Dort, wo bekanntermaßen Menschen mit Behinderungen beschäftigt sind, werden alte Oberhemden, in beeindruckender Handarbeit, in individuelle Mehrweg-Einkaufstaschen verwandelt.
Mehr Informationen
- Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt
- energieland2050 e. V. des Kreises Steinfurt
- Masterplanprozess im Kreis Steinfurt
Leiter Energieanwendung, Klimaschutz in Kommunen und Regionen
EnergieAgentur.NRW
0202 2455234
toegel@energieagentur.nrw
Klimaschutz und Energieeffizienz in Kommunen und Regionen
EnergieAgentur.NRW
0202 2455253
krueger@energieagentur.nrw
XING
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.