Foto: depositphotos/Rawpixel
Der Jahresplan sieht normalerweise vor, interessierten Unternehmen neue Energiemärkte durch Fachveranstaltungen oder Marktsondierungsreisen ins Ausland näher vorzustellen oder Geschäftskontakte durch Messeteilnahmen in Partnerregionen anzubahnen. Viele Seminare wurden mittlerweile digital durchgeführt und auch das Thema „virtuelle Messen“ hat vorübergehend die Vor-Ort Präsenz abgelöst. Vor allem an mittlerweile traditionellen Messeauftritten wie z.B. der Teilnahme an der Renewable Energy Industrial Fair (REIF) in der japanischen Partnerpräfektur Fukushima im Oktober 2020 wollte das Team auch weiterhin festhalten.
Mit hybridem Messestand in den Messehallen
Doch was ist, wenn das Partnerland nicht nur in der Tageszeit acht Stunden voraus ist, sondern auch in Sachen Hygiene-Auflagen für Großveranstaltungen so viel weiter ist, dass dort trotz Reisebeschränkungen Fachmessen real stattfinden können? Seit acht Jahren nimmt NRW mit einem Firmen-Gemeinschaftsstand an der REIF in Koriyama teil, in 2020 zum ersten Mal quasi „digital-real.“ Von den neun NRW-Ausstellern hatten nämlich nur drei
japanische Vertretungen vor Ort, die übrigen sechs NRW-Teilnehmer waren deshalb aber nicht weniger sichtbar vertreten. Dafür wurde das übliche Messekonzept im NRW-Design um eine weitere Fläche für virtuelle Aussteller mit Bildschirm und Zoom-Account erweitert. Eigene Hostessen sorgten dafür, dass die Firmeninformationen richtig bereitgestellt wurden und initiierten Austauschgespräche zwischen Messebesuchern in Fukushima und den zugeschalteten Ausstellern in ihren Firmenzentralen in NRW.
Nachtschicht für Geschäftsanbahnung
Bety Chu war Koordinatorin der Japan-Kooperation in der EnergieAgentur.NRW und hat sich gemeinsam mit den NRW-Ausstellern nach Japan hinzugeschaltet. „Ob das überhaupt klappt?“ war wohl ihr häufigster Gedanke zu Beginn des Experiments „hybrider Messestand“. In zwei Nachtschichten hat sie von ihrem Zuhause aus und via Zoom-Verbindung zugeschaltet den Messeauftritt betreut. „Ich habe mich gefühlt, als ob ich durch ein Guckloch in den Stand rein sehe. Es war total spannend – ich war dabei!“ Etwas machtlos fühle man sich doch, da man trotz regem Messetreiben darauf angewiesen sei, dass die Messebesucher auf einen zukommen und man selber ja quasi nicht auf die anderen Besucher zugehen kann. Auch der Zeitunterschied machte nach einer Weile ganz schön zu schaffen, vor allem, wenn sich die NRW-Mitaussteller auch gegen fünf Uhr morgens noch nicht von ihren Rechnern aus eingewählt hatten. Das fest vereinbarte Zeitfenster von zwei Stunden mit den übrigen virtuellen Ausstellern begann erst danach.
Ein Fazit dieses Experiments war: Eine hybride Messebeteiligung macht zwar Sinn, vor allem in Bezug auf den Preis-Leistungsaufwand und der doch überraschend vielen Fachgespräche. An der Umsetzung und der Motivation der digitalen Aussteller wird für den nächsten Versuch allerdings noch weitergearbeitet. Bei einer Präsenz-Messe haben die NRW-Aussteller schließlich auch mit Müdigkeit durch Jetlag zu kämpfen
Internationale Beziehungen und Außenwirtschaftsaktivitäten
EnergieAgentur.NRW
+49 211 86642213
orthuber@energieagentur.nrw
Twitter
XING
LinkedIn
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.