Foto: Bezirksregierung Arnsberg
Im Mittelpunkt der Fachkonferenz standen die aktuellen Entwicklungen und die Vorstellung der Projektaktivitäten in Nordrhein-Westfalen. Das Geothermiezentrum der Hochschule Bochum ist in die neue „Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG“ integriert worden, mehrere Unternehmen haben konkrete Tiefengeothermie-Projekte aufgenommen. Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW machte deutlich: „Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) muss auch im Energieland NRW reduziert werden. Die Industrie geht mit gutem Beispiel voran und die Nutzung von nachhaltiger Wärmeenergie wird an verschiedenen Standorten in NRW initiiert.“
Klimafreundliche Wärmeversorgung durch Tiefengeothermie
Christoph Dammermann, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Energieministerium wies in seinem Grußwort auf die zukünftige Bedeutung der tiefen Geothermie hin: „Für den erfolgreichen Strukturwandel im Rheinischen Revier bietet die Tiefengeothermie große Chancen auf dem Weg zur Energieregion der Zukunft. Gerade in der anwendungsbezogenen Forschung ist Nordrhein-Westfalen in einer starken Position. Nach erfolgreichen Tiefenbohrungen am Kraftwerksstandort Weisweiler erforscht beispielsweise die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) gemeinsam mit RWE Power das Nutzungspotenzial für die gesamte Region.“
Die Nutzung der Tiefengeothermie birgt ein großes Potenzial, um die Wärmeversorgung in Zukunft klimafreundlich zu gestalten. Im Gegensatz zu anderen Regionen in Deutschland steht die Nutzung der Tiefengeothermie in Nordrhein-Westfalen jedoch noch am Anfang. Staatssekretär Dammermann weiter: „Wir möchten die Kommunen dabei unterstützen, dass dieses große Potenzial auch genutzt werden kann. Wir starten daher zeitnah einen Wettbewerb für Kommunen und fördern Machbarkeitsstudien, die das Potenzial vor Ort untersuchen.“
Themen des Fachkonferenz
- Nach den Erkenntnissen des Geologischen Dienstes NRW sind im tiefen Untergrund großer Regionen in NRW klüftige Kalksteinformationen und damit hydrothermale Wässer vorhanden, die sich hervorragend für den industriellen Wärmebedarf und die Fernwärmeversorgung eignen.Dr. Ulrich Pahlke, Leiter des Geologischen Dienstes NRW, sowie Dr. Martin Salamon stellten die Potenziale in ihrem Fachvortrag vor.
- Dr. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V., referierte aus der Praxis über die Entwicklung der Tiefengeothermie im Raum München. Als früherer Bürgermeister der Stadt Unterhaching hat er das dortige Pilotprojekt maßgeblich begleitet.
- Prof. Dr. Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG, stellte die angewandte Forschung im Bereich der geothermischen Energiesysteme und die Speicherung von Energie und Technologien der Infrastruktur zur Kopplung der Energiesektoren dar.
- Prof. Dr. Bodo Lehmann von der DMT GmbH und Co. KG trug zu den technischen Herausforderungen einer Exploration (Erkundung) in tiefe Gesteinsbereiche vor.
- Dr. Jens Hannes, Leiter Energieträger und Kreislaufwirtschaft der RWE Power AG und Martin Machnik, Projektleiter bei Kabel Premium Pulp und Paper GmbH stellten ihre Tiefengeothermieprojekte in Weisweiler und in Hagen vor.
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.