Haltern am See. Im Sommer 2013 wurde in Haltern die Wohnungsgenossenschaft „LiNa – Leben in Nachbarschaft eG“ von Menschen der Generation 50+ gegründet, die ein seniorengerechtes Wohnprojekt realisieren wollten. Ziel war es, ein möglichst langes eigenständiges Leben in der eigenen, barrierefreien Wohnung zu gewährleisten. Ein Baugrundstück von rund 3.000 m² am Hennewiger Weg 13–15 wurde von der Stadt erworben und im Oktober 2015 erfolgte der erste Spatenstich. Zehn der insgesamt 19 Wohnungen plus ein Gemeinschaftsraum wurden im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung des Landes NRW durch das Landesbauministerium mit zinsgünstigen Förderdarlehen in Höhe von fast 793.000 Euro sowie Tilgungsnachlässen von insgesamt knapp 229.000 Euro gefördert. Für die Genossenschaftsneugründung durch die Wohnprojektgruppe wurden weitere rund 12.000 Euro Moderationsförderung zur Verfügung gestellt.
Das NRW-Klimaschutzministerium förderte das energetische Konzept als vorbildliche Multiplikatorsiedlung mit rund 67.000 Euro aus dem progres.nrw Programm. Die Siedlung ist die 27. fertiggestellte der „100 Klimaschutzsiedlungen NRW“, die die EnergieAgentur.NRW im Auftrag der Düsseldorfer Landesregierung koordiniert. Etwa 4.700 Menschen wohnen in den bisher 27 fertiggestellten Siedlungen.
Zur heutigen (09.06.2017) Einweihung der Siedlung sagte Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel: „Ich freue mich über die Realisierung dieses Vorzeigeprojektes. Ziel der Wohnungsgenossenschaft LiNa war es, ein eigenständiges Leben in angenehmer Nachbarschaft zu ermöglichen. Dieses Ziel ist mit der Fertigstellung nunmehr erreicht worden. Für die Verantwortlichen geht damit ein Traum in Erfüllung. Das Haus bietet den Menschen die Möglichkeit, lange in ihrer eigenen Wohnung verbleiben zu können. Nachbarschaftliche Hilfe und gemeinsame Aktivitäten gewährleisten eine Teilnahme am sozialen Leben. Die zentrale Lage bietet beste Voraussetzungen hinsichtlich der Einkaufsmöglichkeiten und der ärztlichen Versorgung. Der Erhalt der Mobilität ist durch gut erreichbare öffentliche Verkehrsmittel gegeben.“
„In unseren Klimaschutzsiedlungen sind Architektur und Städtebau gleichberechtigt neben dem energieeffizienten Bauen vertreten. Dadurch kann die Gestaltungsqualität in Einklang mit den energetischen Anforderungen gebracht werden. Ich freue mich über das Engagement der Genossenschaft LiNa hier in Haltern, denn nichts ist so gut wie das gebaute Beispiel“, sagte Dr. Hartmut Murschall vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Kay Noell vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen NRW konnte nicht persönlich an der Einweihung teilnehmen, übermittelte aber folgende Grußbotschaft: „Ich freue mich, dass die Gruppe es geschafft hat, ihr Wohnprojekt selbst zu realisieren. Damit wird die Wohnprojektelandschaft in NRW um ein weiteres Projekt bereichert. Hervorzuheben ist auch die positive Mischung aus geförderten und nicht geförderten Wohnungen sowie die Realisierung eines Gemeinschaftsraums.“
Konzept der LiNa Klimaschutzsiedlung Haltern am See:
Der Wohnungsmix besteht aus neun frei finanzierten Wohnungen von 52 bis 90 m² und elf geförderten Wohnungen von 47 bis 79 m². Die Nettokaltmieten von rund 7 Euro für die geförderten Wohnungen und 8,70 Euro für die frei finanzierten sind moderat. Die Nebenkosten für Heizung und Warmwasser belaufen sich auf lediglich 40 Cent je Quadratmeter. Eine Wohnung wird als Gemeinschaftsraum und Gästezimmer genutzt.
Der gute bauliche Wärmeschutz wird durch Poroton-Ziegel und eine Mineralwolle-Dämmung erreicht. Alle Bauteilanschlüsse sind wärmebrückenfrei konstruiert und die Fenster erreichen einen mittleren U-Wert von 0,85 W/m²K. Zur klimaschonenden Energieversorgung sind ein Holzpelletkessel und eine solarthermische Anlage installiert. Über ein Zweileitersystem wird die Wärme in die Wohnungsstationen übergeben. Ferner gibt es dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Hintergrund 100 Klimaschutzsiedlungen NRW:
In Nordrhein-Westfalen wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und der EnergieAgentur.NRW mit dem Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“ ein Ansatz entwickelt, der den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in den Mittelpunkt stellt. Bisher haben bereits 76 Siedlungen mit insgesamt 5.000 Wohneinheiten den Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ durch eine Expertenkommission erhalten. In den 27 fertig gestellten Klimaschutzsiedlungen werden Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien vorbildlich miteinander kombiniert und innovative Lösungen sowohl für den Neubau als auch für die Bestandssanierung aufgezeigt.
Die EnergieAgentur.NRW steht weiterhin Kommunen, Planern und Investoren als Ansprechpartner zur Verfügung, um in weiteren Klimaschutzsiedlungen kreative und klimaschonende Lösungen zu unterstützen.
Internet:
www.energieagentur.nrw/klimaschutzsiedlungen
www.lina-haltern.de
www.haltern-am-see.de
Dipl.-Ing. Andreas Gries
Leiter Themengebiet Wärme, Gebäude / Leiter Netzwerk Energieeffizientes und solares Bauen
EnergieAgentur.NRW
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Uwe H. Burghardt M. A.
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Georg Bockey
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