Lageplan mit Markierung der Baufelder.
Quelle: REPPCO ArchitektenStandort
In Emmerich am Rhein entsteht ein neues Wohngebiet mit dem Namen Katjes-Kultur-Quartier. Das Gelände an der Wassenbergstraße, ca. 1 km nordöstlich des historischen Stadtkerns, war ehemals Firmensitz der Katjes Fassin GmbH und wurde bis 2003 als Produktionsstandort genutzt. Das Grundstück ist verkehrstechnisch gut angebunden und verfügt über naheliegende Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen. Es weist eine Größe von etwa 14.000 m² auf und wird im Norden vom Mühlenweg, im Südosten von der Wassenbergstraße und im Westen von bestehender Bebauung mit einem Lebensmittelmarkt und einer Schreinerei begrenzt.
Baufeld 5 von Nordwesten.
Quelle: REPPCO ArchitektenStädtebau / Architektur
Die geplante Bebauung beinhaltet unterschiedlichste Grundriss- und Gebäudetypen von Stadt-häusern bis zu Mehrfamilienhäusern, um allen Generationen Platz zu bieten. Die insgesamt 107 Wohneinheiten mit ca. 8.300 m² Wohnfläche werden in sechs Baufelder aufgeteilt. In der Mitte des Quartieres bildet sich ein Grünzug der eine hohe Aufenthaltsqualität für die ganze Siedlung haben soll. Im Norden soll die kleinteilige Bebauung des Mühlenweges in Form von Stadthäusern und Patiohäusern aufgenommen werden. Das Baufeld 1 liegt direkt am Mühlenweg und umfasst 12 zwei- und dreigeschossige Reihenhäuser mit 120 m² bzw. 177 m² Wohnfläche. Das parallel dazu angeordnete Baufeld 3 orientiert sich zur grünen Mitte des Baugebiets und besteht aus fünf Reihenhäusern, die als Patiohäuser ausgebildet sind und jeweils 135 m² Wohnfläche aufweisen. Im Süden soll das Baufeld 5 die Siedlung vor Lärm schützen und der Wassenbergstraße ein Gesicht geben. Es besteht aus einem zwei- bis dreigeschossigen Mehrfamilienhausriegel, der vier kleinere Wohnungen mit 60 m² und acht Maisonettewohnungen mit jeweils 120 m² umfasst. Die Baufelder 2, 4 und 6 befinden sich im westlichen Grundstücksbereich und umfassen insgesamt sechs Mehrfamilienhäuser mit jeweils 11 bzw. 14 Wohnungen. Die Wohnflächen liegen zwischen 52 und 80 m². In der grünen Mitte der Siedlung soll ein Quartiers-Café als Platz für kulturelle Veranstaltungen, nachbarschaftliche Begegnung und Quartiersfeste errichtet werden. Als Erinnerung an den Katjes-Standort sollen alte Strukturen, wie Mauerteile, Eingangstore und Gebäudeteile erhalten bleiben bzw. wiederverwendet werden.
Die Erschließung erfolgt verkehrsberuhigt und lässt Raum für gepflasterte Flächen, deren Gestaltung für eine hohe Attraktivität als Spiel- und Aufenthaltsflächen sorgt. Zwei Tiefgaragen nehmen große Teile des ruhenden Verkehrs auf.
Perspektive von Nordwesten.
Quelle: REPPCO ArchitektenEnergetisches Konzept
Alle Gebäude werden im Passivhausstandard in monolithischer Bauweise errichtet. Die Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sollen mit intelligenten Regelungen versehen werden, um den Strombedarf zu reduzieren. Die Wärmeversorgung erfolgt durch ein Nahwärmenetz, das mit zwei Holzpelletkesseln betrieben wird. Die erforderliche Heizzentrale wird im ehemaligen Empfangsgebäude der Firma Katjes am westlichen Grundstücksrand eingerichtet. Diese Randlage hat den Vorteil, dass eventuelle Geräusch- oder Geruchsemissionen durch den Betrieb oder die Anlieferung der Pellets aus dem Wohngebiet herausgehalten werden. Das Nahwärmenetz wird als Ringstruktur angelegt, um Wärmeverluste möglichst zu reduzieren. Zur Kompensation des Hilfsstrombedarfs sind kleine PV-Anlagen mit dezentralen Batterieanlagen zur Erhöhung des Eigenstromanteils vorgesehen.
Karte
Karte hergestellt aus OpenStreetMap-Daten, Lizenz: Open Database License (ODbL)