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Neue Heizzentrale mit BHKW im Clemenshospital Münster
Projekthintergrund

Das Clemenshospital Münster, Akutkrankenhaus mit 430 Betten in zehn Fachabteilungen, projektierte 2004 eine neue Heizzentrale. Die bisherige bivalente Anlage (umschaltbar von Erdgas auf Heizöl) im Kesselhaus reichte zur Versorgung des erweiterten Krankenhausgebäudes nicht mehr aus und sollte nach 20 Betriebsjahren komplett erneuert werden. Um das beste und wirtschaftlichste Wärmeversorgungskonzept zu verwirklichen, wurde durch die Verwaltungsleitung von Anfang an auch die Energiedienstleistung Contracting als moderne Betreiber- und Finanzierungsalternative als mögliche Umsetzungsoption betrachtet.
Projektablauf
Als Krankenhaus in kirchlicher Trägerschaft ist das Clemenshospital Münster nicht an die formellen öffentlichen Vergaberichtlinien gebunden. Trotzdem wurden durch die Verwaltungsleitung des Krankenhauses im Jahr 2004 vier Contracting-Anbieter aufgefordert, ein Angebot für die Erneuerung der veralteten ineffizienten und aufgrund einer baulichen Erweitung auch zu kleinen Heizzentrale abzugeben.

Bereits vorab hatte die Verwaltung entsprechende Angebote bei einem örtlich ansässigen Heizungsbaubetrieb eingeholt, um die Contracting-Angebote einer eigenfinanzierten Lösung gegenüberstellen zu können. Nach Eingang der Contracting-Angebote stellte sich schnell heraus, dass sich diese nur schwer vergleichen ließen. Zu unterschiedlich waren die Anbieterangaben zum beabsichtigten technischen Konzept, zum beschriebenen Liefer- und Leistungsumfang oder hinsichtlich des erwarteten Wärmebedarfs. Nach erfolgter Initialberatung der Energieagentur NRW im Januar 2005 wurden drei Anbieter aufgefordert, ihre Angebote unter Berücksichtigung inzwischen vorliegender einheitlicher Rahmenvorgaben zu überarbeiten.
Ergebnisse

Bild: Stadtwerke Münster GmbH
Als Ergebnis mehrerer Verhandlungsrunden konnte sich die Stadtwerke Münster GmbH mit ihrem "Thermokonzept business"-Angebot als die insgesamt wirtschaftlichste Lösung gegen die Angebote der Mitbewerber sowie die Option einer selbst finanzierten und betriebenen Heizzentrale durchsetzen.
Der Vertragsabschluss fand im Mai 2005 statt. Der Kostenvergleich zwischen der kalkulierten Eigenregielösung und dem erfolgreichen Angebot der Stadtwerke Münster ergab einen jährlichen Kostenvorteil von etwa 23.000 € oder umgerechnet 12%!
Die Baumaßnahmen wurden pünktlich zu Beginn der Heizperiode 2005/2006 abgeschlossen, die offizielle Einweihung der neuen Heizzentrale fand am 2. Dezember 2005 statt.
Kennwerte und Daten
Objektdaten |
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Auftraggeber | Clemenshospital Münster GmbH, Münster |
Auftragnehmer |
Stadtwerke Münster GmbH |
Standort | Düesbergweg 124, 48153 Münster |
Wärmeversorgung |
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Jahreswärmemenge |
ca. 4.625 MWh/a für Heizung und Brauchwassererwärmung |
BHKW (Grundlast) |
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Hersteller |
2G Energietechnik GmbH, Heek |
Brennstoff | Erdgas |
Installierte Leistung | 50 kW elektrisch / ca. 80 kW thermisch |
Spitzenlastkessel |
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Hersteller |
Buderus |
Brennstoff |
Erdgas |
Installierte Leistung |
1.900 kW |
Jahresnutzungsgrad | ca. 95 % mit Abgaswärmetauscher |
Stromversorgung |
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einzuspeisende Strommenge aus BHKW |
ca. 400 MWh/a |
Contracting-Vertrag | |
Vertragsbeginn | 01.10.2005 |
Vertragslaufzeit |
15 Jahre |
Variante |
Energieliefer-Contracting |
CO2 -Einsparung | ca. 301 t/a (gegenüber Variante ohne Abgaswärmetauscher und ohne BHKW) |
Investitionskosten |
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Gesamtkosten |
350.000 € |
hiervon für BHKW | 90.000 € |
Gaskessel u. Heizzentrale | 185.000 € |
DDC / GLT u. Verkabelung | 15.000 € |
Kaminanlage |
60.000 € |
Weitere Informationen / Ansprechpartner |
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Auftraggeber
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Clemenshospital Münster GmbH |
Auftragnehmer | Stadtwerke Münster GmbH Hafenplatz 1, 48155 Münster Karl-Heinz Gude, Tel. 0251 / 694-2375 k.gude@stadtwerke-muenster.de |
Energieanwendung, Klimaschutz in Industrie und Gewerbe
EnergieAgentur.NRW
0202 24552155
brechler@energieagentur.nrw
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