Ideenwettbewerb 2019
Energiegenossenschaft der Zukunft NRW
Foto: Pixabay
Hier finden Sie den Abschlussbericht zum Ideenwettbewerb "Energiegenossenschaft der Zukunft NRW 2019".
„Energiegenossenschaft der Zukunft“ liegt im Kreis Paderborn
Foto: Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V., Marco Lorenz
So geht es weiter
Der Gewinn für die Auszeichnung ist eine dreitägige Vor-Ort Beratung durch das Netzwerk Energiewende jetzt e.V. Ziel ist es, die Genossenschaft Energiedorf Herbram-Wald dabei zu unterstützen, eine Entwicklung hin zu mehreren Geschäftsfeldern zu nehmen und das für die anderen Genossenschaften in NRW exemplarisch aufzuarbeiten.
Foto: Günter Voß
Zum zweiten Beratungstermin in Herbram-Wald fanden sich die Berater des Netzwerk Energiewende Jetzt e.V und die Verantwortlichen der Energiedorf Herbram-Wald eG im Februar 2020 ein. Im Mittelpunkt der Beratung standen erneut Geschäftsmodelle rund um Photovoltaik-Anlagen. Denn das klassische Geschäftsmodell von Energiegenossenschaft, bei dem PV-Anlagen errichtet und der Strom für eine feste Einspeisevergütung in das Netz der allgemeinen Versorgung geleitet wird, wird zunehmend von anderen Modellen wie dem PV-Pachtmodell ergänzt. Beim Pachtmodell bleibt die PV-Anlage weiterhin im Eigentum der Genossenschaft, wird aber an den Dachbesitzer für eine monatliche Miete verpachtet. Der Dachbesitzer ist dann sowohl Betreiber der PV-Anlage als auch Letztverbraucher des erzeugten Stroms und somit Eigenverbraucher im Sinne des EEG §3 Nr. 19. Mit der Eigenversorgung entfallen netzgebundene Abgaben und Umlagen sowie die Stromsteuer, wodurch sich der wirtschaftliche Spielraum erhöht. Eine verringerte EEG-Umlage macht dieses Modell im Vergleich zur Direktlieferung für alle Beteiligten zusätzlich interessant.
Bei der Beratung in Herbram-Wald wurden vor allem praktische Fragestellungen der PV-Geschäftsmodelle besprochen. So wurde einerseits über die Flächenkulisse von PV-Freiflächenanlagen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz informiert und welche Planungsschritte dabei zu beachten sind. Andererseits wurden verschiedene Projektideen von PV-Dachanlagen diskutiert: Welche Vermarktungswege sind auf Privatdächern denkbar und wie rentabel sind diese? Welche weiteren Kooperationen mit anderen Akteuren können angedacht werden? Welche und wie viele Projekte sollen in den kommenden Monaten konkret umgesetzt werden? Beispielsweise wurde eine mögliche Zusammenarbeit mit einem Altenheim gemeinsam erörtert. Dabei wurden auch Vermarktungsoptionen und Projektkalkulationen besprochen. Hier machten die Berater darauf aufmerksam, dass neben einer reinen Kostenermittlung, auch die Projektrenditen in die Wirtschaftlichkeitsberechnung eines Projektes miteinfließen müssen.
Foto: Daniela Klösener
Wer konnte teilnehmen?
Bewerben konnten sich alle Energiegenossenschaften aus NRW. Ziel des Wettbewerbes ist es nicht, die professionellste Energiegenossenschaft zu unterstützen, sondern exemplarisch eine derjenigen, die sich im Prozess der Weiterentwicklung befinden und bereit sind, diesen verstärkt voranzutreiben.
Wenn Sie mehr über den Prozess und die Ergebnisse erfahren wollen, schauen Sie regelmäßig auf die Plattform Bürgerenergie & Energiegenossenschaften. Denn die EnergieAgentur.NRW informiert dort über den Verlauf des Wettbewerbs, umgesetzte Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Durchführung von Energieeffizienz-Steigerung, die von Bürgern gemeinsam finanziert oder betrieben werden. Zudem dient die Plattform der Vernetzung einzelner Akteure.
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.