In Nordrhein-Westfalen (NRW) wird mehr Energie umgewandelt und genutzt als in jedem anderen Bundesland. Aus der langen Tradition der Nutzung natürlicher Ressourcen ist in NRW eine breite energietechnologische Kompetenz gewachsen. Hier findet sich ein dichtes Netz von Forschungseinrichtungen ebenso wie eine Vielzahl von Unternehmen, die innovative Energieprodukte und -dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung der regenerativen Energien anbieten. NRW ist für viele zukunftsorientierte Unternehmen der ideale Standort – von der Energierohstoffgewinnung bis zum Endenergienutzer. Um seine Spitzenposition auszubauen sowie seine energiepolitischen Ziele (Klimaschutz, Ressourcenschonung, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit) zu erreichen, verfügt das Land mit der EnergieAgentur.NRW über ein Instrument mit vielfältigen Kompetenzen.
Die EnergieAgentur.NRW managt die Cluster „EnergieRegion.NRW“ und EnergieForschung.NRW „CEF.NRW“.
Allgemeine Förderung
In der Landesförderung progres.nrw Markteinführung wurden seit Bestehen des Programms bis Ende 2019 mehr als 115.000 Einzelvorhaben mit mehr als 890 Millionen EUR aus Mitteln des Landes und der EU unterstützt. (www.progres.nrw.de)
Anteil am deutschen Strom- und Primärenergieverbrauch: Rund 42 Prozent des Bruttostromverbrauchs und damit rund 15 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland stammten 2019 aus erneuerbaren Energien. (NRW in 2019: Rund 16 Prozent EE-Anteil am Stromverbrauch und rund 5 Prozent EE-Anteil am Primärenergieverbrauch). An erster Stelle bei der bundesweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in 2019 liegt die Windenergie, auf die über 22 Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland entfallen. Dann folgen Biomasse mit rund 8 Prozent, Photovoltaik mit 8 Prozent und Wasserkraft mit 3 Prozent. Damit sind die erneuerbaren Energien erneut bundesweit der wichtigste Stromerzeuger. Danach folgten in 2019: Braunkohle mit etwa 20 Prozent, Erdgas mit 15 Prozent, Kernenergie mit 13 Prozent sowie Steinkohle mit 10 Prozent.
Im Bereich Gesamtprimärenergieverbrauch (Strom, Wärme, Mobilität) in Deutschland in 2019 liegen Mineralöl bei 35 Prozent, Erdgas bei 25 Prozent, die erneuerbaren Energien bei 15 Prozent, Braunkohle bei 9 Prozent, Steinkohle bei knapp 9 Prozent und Kernenergie bei 6 Prozent. (www.ag-energiebilanzen.de; www.bmwi.de; www.erneuerbare-energien.de)
Arbeitsplätze: Bundesweit wurden nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2018 mit erneuerbaren Energien 16,8 Milliarden Euro wirtschaftliche Impulse aus dem Betrieb der EE-Anlagen erzielt. Es wurden rund 13,5 Milliarden Euro investiert. Im Jahr 2018 sicherten die erneuerbaren Energien 304.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Davon rund 121.700 bei der Windkraft, 108.100 im Bereich Biomasse, 45.700 bei der Solarenergie, 23.400 in der Geothermie und 5.500 bei der Wasserkraft. In mehr als 4.700 Firmen in NRW waren 2018 rund 46.000 Beschäftigte im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. (www.foederal-erneuerbar.de; www.wirtschaft.nrw.de; www.bmwi.de; www.bmub.bund.de; www.lee-nrw.de; www.ag-energiebilanzen.de; www.erneuerbare-energien.de)
Bergbauwirtschaft: Das von der EnergieAgentur.NRW organisierte und über 600 Mitglieder starke Netzwerk „Bergbauwirtschaft“ fokussiert sich auf die Bergbauzulieferindustrie und Rohstoffsicherung. Getragen vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium stärkt es NRW-Unternehmen bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder und internationaler Märkte. Des Weiteren gilt es, Vertriebserfolge durch den Einsatz marktgerechter Technologien zu fördern und andere Marktsegmente aus einer neutralen Position heraus erschließen zu helfen. Neben den erfolgreichen Auslandsaktivitäten wurden unter anderem die Arbeitsgruppe zum Thema „Prozesse und Allianzen“ gegründet sowie die bereits bestehende Arbeitsgruppe Grubengas in das Netzwerk Bergbauwirtschaft integriert. Weitere wichtige Themen sind Aus- und Weiterbildung, Arbeits- und Umweltschutz sowie Nachfolgebergbau. Das Netzwerk kooperiert eng mit bestehenden Verbänden und Institutionen wie beispielsweise dem VDMA Mining, der Fachvereinigung Auslandsbergbau, der deutschen Rohstoffagentur sowie den deutschen Auslandshandelskammern. Darüber hinaus besteht ein stetiger Austausch mit Universitäten wie der RWTH Aachen und der TH Agricola Bochum. (www.energieagentur.nrw/bergbau)
Netzwerk Brennstoffzelle, Wasserstoff und Elektromobilität: Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik sowie die batterieelektrische Mobilität gelten als wichtige Schlüsseltechnik in allen Bereichen des Energie- und Verkehrssystems. Im Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff, Elektromobilität des Landes Nordrhein-Westfalen haben sich über 500 zum großen Teil mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. Das Netzwerk unterstützt diese Technologie und die Initiierung und fachliche Begleitung von Kooperationsprojekten, u. a. aktuell den Wettbewerb „Modellkommune/-region Wasserstoffmobilität NRW“ sowie „HyLand“ des Bundes. Bislang wurden vom Land und der EU (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – EFRE) knapp 170 Millionen Euro für über 140 Projekte in der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden weitere Projekte in NRW mit Bundesmitteln über das Nationale Innovationsprogramm (NIP) und das europäische Programm FCH JU im Rahmen von Horizon 2020 inhaltlich begleitet. Das Themenspektrum der Projekte reicht von der Entwicklung einzelner Systemkomponenten wie Verdichter und Sensoren bis hin zu Entwicklungen und Erprobungen komplexer Produkte wie zum Beispiel Busse und Tankstellen.
Im Bereich der batterieelektrischen Mobilität wurden basierend auf Programmen des Bundesverkehrsministeriums seit 2009 rund 210 Projekte in knapp 90 Städten mit einem Fördervolumen von rund 110 Millionen Euro gestartet und in verschiedenen Bereichen begleitet. Die Themenbereiche Integration erneuerbarer Energien in den Verkehrssektor, der Einsatz von Elektrofahrzeugen in gewerblichen und kommunalen Flotten und die Entwicklung von kommunalen und betrieblichen Elektromobilitätskonzepten werden unterstützt. In diesen Projekten wurden in NRW bisher ca. 4.400 Fahrzeuge und ca. 6.700 Ladepunkte durch das Bundesverkehrsministerium gefördert.
Unter „ElektroMobilität NRW“, einer Dachmarke des NRW-Wirtschaftsministeriums werden alle Elektromobilitäts-Aktivitäten des Landes gebündelt. Dort arbeiten die EnergieAgentur.NRW und das Kompetenzzentrum ElektroMobilität NRW im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums an der Fortentwicklung der Elektromobilität im Land NRW – gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Im Zuge der Energiewende wird Wasserstoff eine zunehmend wichtige Rolle als Speichermedium in der künftigen Energieversorgung spielen (Stichwort „Power-to-Gas“). Der gespeicherte Wasserstoff kann mittels Brennstoffzellen u. a. hocheffizient rückverstromt, als Eingangsstoff in der Industrie oder als „heimischer Kraftstoff“ in Brennstoffzellenfahrzeugen für eine emissionsfreie Mobilität genutzt werden. Dies wurde auch in der Wasserstoffstudie NRW berücksichtigt, die dem Wasserstoff gute Vorrausetzungen für die nötige Sektorenkopplung im Energiebereich in Aussicht stellt. Dazu werden in NRW die fast 20 bestehenden H2-Tankstellen um drei Busdepottankstellen ergänzt und der wachsenden Zahl von Pkw und Busflotten im ÖPNV zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus können stationäre Brennstoffzellenanwendungen zum Beispiel in Heizungskellern zur Kraft-Wärme-Kopplung (in Deutschland rund 6.000) oder zur unterbrechungsfreien oder netzfernen autarken Stromversorgung, unter anderem von Mobilfunkmasten, eingesetzt werden. Investitionen in ein KWK-System mit Brennstoffzellen können attraktiv gefördert werden. (www.energieagentur.nrw/netzwerk/brennstoffzelle-wasserstoff-elektromobilitaet)
Energie-Erstberatung: Im Jahr 2019 führten die Ingenieure der EnergieAgentur.NRW landesweit mehr als 488 Beratungen für Unternehmen und Kommunen durch.
Kommunen: 95 NRW-Kommunen bzw. Kreise nehmen am Energiemanagement-Verfahren „European Energy Award“ teil, darüber hinaus nutzen 359 Kommunen das CO2-Bilanzierungstool. Ca. 1.000 Abonnenten informieren sich über den Online-RundBrief.Kommune über aktuelle Neuigkeiten zum kommunalen Klimaschutz.
Das Jahr 2019 war bestimmt von den Klimanotstandsbeschlüssen der nordrhein-westfälischen Kommunen und die EnergieAgentur.NRW unterstützte tatkräftig auf Regionalforen mit Inhalten zu Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien, mit Workshops und Tagungen zu Themen wie klimaneutrale Beschaffung, Elektromobilität sowie Energieeffizienz, Energiemanagement und Klimaschutz in Kommunen. Insgesamt konnten dadurch knapp 1.000 Teilnehmer aus den Kommunen erreicht werden. Unter www.energieagentur.nrw/tool/handbuch-klimaschutz steht der öffentlichen Verwaltung ein umfassendes Kompendium für die direkte Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung. Mit der Best-Practice-Datenbank KommEN unter www.energieagentur.nrw/klimaexpo können zudem passende gute Klimaschutzbeispiele mit Ansprechpartnern aus den Kommunen gefunden werden.
Unternehmen: Bei ihren Beratungen zu Energieeffizienz beobachten sowohl selbstständige Ingenieure als auch die Berater der EnergieAgentur.NRW, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht immer umgesetzt werden. Aus der gemeinsamen Suche nach Ursachen und Abhilfe entstand eine Kooperation beider Gruppen, das Netzwerk für Ingenieurbüros. Ziel der strategischen Partnerschaft soll es sein, gemeinsame Potenziale zu nutzen, damit Unternehmen mehr Energieeffizienz-Projekte umsetzen. Innerhalb des Netzwerks gibt es zweimal jährlich stattfindende Round-Table-Treffen, bei denen ein Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen der EnergieAgentur.NRW und den freien Energieberatern im Vordergrund steht. Des Weiteren verfügt das Netzwerk über eine Online-Plattform für Ingenieurbüros auf der Internetseite der EnergieAgentur.NRW zum schnelleren Informations- und Meinungsaustausch. Kern des Netzwerks ist die kooperative Beratung. Im Rahmen der kooperativen Beratung sollen die Initialberatung der EnergieAgentur.NRW und die Detailberatung der freien Berater aus Ingenieurbüros miteinander vernetzt werden. Zur Teilnahme am Projekt „Kooperative Beratung“ hat die EnergieAgentur.NRW einen Letter of Intent (LOI) entwickelt, der Kriterien und Bedingungen der Teilnahme festlegt. (www.energieagentur.nrw/energieeffizienz/unternehmen/netzwerk_fuer_ingenieurbueros)
Für ein systematisches Energiemanagement im Betrieb gibt es hilfreiche Software – und den aktualisierten EMS.Marktspiegel, der die Auswahl des passenden Programms erleichtert. (www.energieagentur.nrw/energieeffizienz/unternehmen/ems.marktspiegel)
Eine erste Einschätzung des Energieverbrauchs im eigenen Unternehmen im Vergleich zum Branchendurchschnitt liefert der Kurz-Energiecheck. (www.energieagentur.nrw/energieeffizienz/unternehmen/kurzenergiecheck)
Energetische Gebäudesanierung: Energieeffiziente Gebäude sind zukunftsweisend. Von Jahresbeginn 2006 bis September 2019 wurden landesweit etwa 143.000 Kreditanträge mit einem Volumen von ca. 10 Milliarden Euro von der KfW zur Finanzierung der energetischen Gebäudesanierung genehmigt. Damit konnten mehr als 485.000 Wohneinheiten in NRW saniert werden. Im gleichen Zeitraum wurden knapp 171.000 Anträge auf Zuschuss zu einer energetischen Gebäudesanierung mit einem Finanzvolumen von über 320 Millionen Euro gestellt. In etwa 349.000 Wohneinheiten in NRW konnten so energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. (www.energieagentur.nrw/modernisierung)
ALTBAUNEU: Dies ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen und Kreisen in Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt die teilnehmenden Gebietskörperschaften bei der Beratung ihrer Bürger und Gebäudeeigentümer zur sinnvollen Umsetzung von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung. Am Projekt ALTBAUNEU beteiligen sich zehn Landkreise und zwanzig kreisfreie Städte und Kommunen. Diese repräsentieren mehr als 50 Prozent der nordrhein-westfälischen Bevölkerung. Die Initiative wird zentral von der EnergieAgentur.NRW koordiniert, von der Verbraucherzentrale NRW und dem Handwerk in NRW unterstützt und lokal in den teilnehmenden Gebietskörperschaften umgesetzt. (www.alt-bau-neu.de)
Energiesparer NRW: Zwischen 2003 und 2019 wurden landesweit 4.014 Plaketten „Energiesparer NRW“ verliehen. Das NRW-Wirtschaftsministerium vergibt die Plakette für Gebäude, die auf vorbildliche Weise mit einem geringen Energieverbrauch auskommen oder regenerative Energien nutzen. Die EnergieAgentur.NRW koordiniert diese Aktion.
Energieatlas.NRW: Das Fachinformationssystem Energieatlas NRW des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) ist eine landesweite Informationsplattform zum Bestand, zu den Ausbaumöglichkeiten und den Potenzialen der erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen. Unter www.energieatlas.nrw.de nutzen seit 2012 täglich etwa 250 Nutzer Daten und Planungsgrundlagen der Landesregierung zu strom- und wärmeerzeugenden Anlagen. In unterschiedlichen thematischen Karten können Bürgerinnen und Bürger nach Potenzialflächen für neue EE-Anlagen recherchieren und direkt in die Planung einsteigen. So unterstützt die Planungskarte Wind durch das Hinzuklicken von Restriktions- und Tabuflächen die Flächensuche und erlaubt eine erste Ertragseinschätzung über einen Windertragsrechner. Im Wärmekataster werden erneuerbare und effiziente Wärmequellen sowie Wärmesenken dargestellt. Neu dabei sind u. a. Daten zur industriellen Abwärme. Als nächsten Schritt werden sukzessive Wärmenetze integriert, so dass in Zukunft ein lokaler Abgleich zwischen Wärmequelle und Wärmesenke weitaus detaillierter erfolgen kann. Im landesweiten Solardachkataster können darüber hinaus alle Bürgerinnen und Bürger aus NRW das Solarpotenzial ihres Wohn- oder Geschäftshauses dachflächenscharf abrufen und die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage berechnen lassen. Ganz neu ist außerdem die Rubrik Energiedaten NRW, in der mehr als 80 Diagramme und Tabellen den Stand der Energiewende in NRW verdeutlichen. (www.energieatlas.nrw.de, www.solarkataster.nrw.de)
Energie-Informationen: Das Quartals-Magazin „innovation & energie“ hat pro Ausgabe 26.000 Abonnenten und Leser, die englischsprachige Ausgabe hatte in 2019 eine Jahresauflage von 28.000 Exemplaren, die zum Beispiel im Rahmen der außenwirtschaftlichen Tätigkeiten der EnergieAgentur.NRW eingesetzt wurden.
Der E-Mail-Newsletter geht wöchentlich an über 15.000 Abonnenten. Zusätzlich gibt es themenspezifische Sonderausgaben des Newsletters. Die Familie der Internetseiten mit der Hauptseite www.energieagentur.nrw gehört zu den meistbesuchten Seiten im Energiebereich: In 2019 konnten die Websites der EnergieAgentur.NRW und diverser Themenportale über zwei Millionen Seitenaufrufe und mehr als 770.000 Besucher verzeichnen. Zu den Online-Medien der EnergieAgentur.NRW gehören zurzeit 36 Online-Tools mit insgesamt fast 680.000 Nutzern und über einer Million Sitzungen.
Über die Website der EnergieAgentur.NRW wurden fast 190.000 Broschüren als PDF-Dateien heruntergeladen und mehr als 54.000 gedruckte Broschüren per Post versandt. Insgesamt stehen derzeit 290 verschiedene Publikationen zur Verfügung.
Der Twitter-Account @eanrw hat zum Ende des Jahres über 8.000 Follower. Insgesamt wurden 1.362 Twitter-Nachrichten verschickt mit einer Reichweite von über 2 Millionen. Die Facebookseite „EA.NRW“ weist 1.980 Follower, eine Reichweite von fast 255.000 und 925 Postings auf. Auf der Unternehmensseite der EnergieAgentur.NRW auf Facebook werden unter dem Schlagwort „Klimaschutz – made in NRW“ entsprechende Inhalte kommuniziert. Im Berichtszeitraum gab es 789 Follower. Die Reichweite der Seite liegt bei fast 15.000 Followern, und es gab 238 Postings. Eine weitere Facebook-Seite mit 244 Follower der EA.NRW gibt es zu dem Projekt „EnergieJobs.NRW“. Die Unternehmensseite bei XING verzeichnete im Berichtszeitraum 537Abonnenten. Die in 2017 entwickelte Unternehmensseite bei LinkedIN hat 634 Follower, die in 2018 entwickelte Seite bei Instragram hat 545 Follower und eine Reichweite von fast 28.000.
Der Erfolg des Instruments EA.TV spiegelt sich in folgenden Zahlen wider: Zurzeit stehen auf dem You-Tube-Kanal der EnergieAgentur.NRW 155 selbst produzierte Videos zur Verfügung. Im Berichtszeitraum wurden 9 neue Filme veröffentlicht. Der Kanal hat fast 2.800 Abonnenten. Sämtliche EA.TV-Filme weisen 2019 über 560.000 Aufrufe auf. Die Wiedergabezeit betrug fast 21.000 Stunden. (www.energieagentur.nrw)
Netzwerk „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“: Das energieeffiziente Bauen und Sanieren von Gebäuden nimmt eine wichtige Rolle ein, da ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland für die Raumwärme und Warmwassererzeugung in Gebäuden benötigt wird. Das Netzwerk „Energieeffizientes und solares Bauen“ verfolgt einen projektorientierten Ansatz, der in erster Linie eine Initiierung und Verbreitung von Best-Practice-Vorhaben vorsieht. Im Netzwerk erfolgen der Innovationstransfer und die Informationsvermittlung unter anderem über die Netzwerktreffen, auf denen innovative Technologien und konkrete Projektergebnisse vorgestellt werden und der Erfahrungsaustausch zwischen den Multiplikatoren des Gebäudesektors unterstützt wird. (www.energieagentur.nrw/netzwerk/energieeffizientes-und-solares-bauen)
Mit dem Ziel, Klimaschutzmaßnahmen nicht nur in der Gebäudeplanung, sondern auch auf städtebaulicher Ebene zu verwirklichen, wurde im Rahmen der Netzwerkarbeit das Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ entwickelt. In den Klimaschutzsiedlungen werden die wärmebedingten CO2-Emissionen in Wohnsiedlungen (Neubau und Bestandssanierungen) und somit auch die Energiekosten konsequent reduziert. Die EnergieAgentur.NRW koordiniert dieses vorbildliche Projekt, dass erstmals CO2-Grenzen und ein dazugehöriges Nachweisverfahren für Gebäude eingeführt hat.
Insgesamt haben 96 Projekte nach erfolgter Prüfung durch eine Expertenkommission den Status „Klimaschutzsiedlung NRW“ erhalten. In den 46 bereits fertiggestellten Siedlungen wohnen fast 9.000 Menschen und zeigen, dass mit konsequenter und nachhaltiger Planung anspruchsvolle Projekte des energieeffizienten Bauens bzw. Sanierens umsetzbar sind. (www.energieagentur.nrw/klimaschutzsiedlungen)
Der Schwerpunkt des Netzwerks liegt außer im Bereich des Wohnungsbaus auch bei den Nichtwohngebäuden. Gerade bei Nichtwohngebäuden wie Schulen und Bürogebäuden bestehen erhebliche Potenziale für Energieeinsparungen und damit zur Reduktion von CO2-Emissionen. Gemeinsam mit dem NRW-Wirtschaftsministerium hat die EnergieAgentur.NRW daher Anfang 2019 ein Projekt zur Auszeichnung besonders energieeffizienter Schulen und Bürogebäude ins Leben gerufen. Ziel ist es, Gebäude mit Vorbildcharakter zu identifizieren und die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese zu lenken. Darüber hinaus sollen die Erfahrungen von Planern, Eigentümern und Nutzern einem breiten Kreis zugänglich gemacht werden. (www.energieagentur.nrw/gebaeude/energieeffiziente-nichtwohngebaeude)
Energieforschung: Im Bereich der Energieforschung ist Nordrhein-Westfalen führend – auch im Vergleich mit anderen Bundesländern. An mehr als 30 renommierten Hochschulen, rund 20 außeruniversitären Spitzenforschungsinstituten und in den Forschungsabteilungen zahlreicher Unternehmen wird in Nordrhein-Westfalen an den zentralen Fragen von Energie und Klima gearbeitet. Aber die Komplexität der Herausforderungen in Sachen Energiewende und Klimaschutz macht es notwendig, die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln. Hier setzt die Arbeit des Clusters EnergieForschung.NRW (CEF.NRW) an.
Der Cluster vernetzt die Akteure im Energieforschungsbereich über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Er zielt darauf ab, dass technologische und sozioökonomische Erkenntnisfortschritte schneller als bisher ihren Weg in die Anwendung finden. Dazu initiiert der Cluster Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der koordinierten Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Zudem fungiert CEF.NRW als Bindeglied zu den energiebezogenen Aktivitäten auf Seiten der EU und des Bundes sowie zu gesellschaftlichen Initiativen. Organisiert von der EnergieAgentur.NRW ist CEF.NRW der Ansprechpartner zu allen Fragen der Energieforschung in Nordrhein-Westfalen. (www.cef.nrw.de)
Energiewirtschaft: Das Netzwerk der EnergieAgentur.NRW „Energiewirtschaft – Smart Energy“ fördert nordrhein-westfälische Unternehmen aus der Energiewirtschaft bei der Entwicklung, der Umsetzung und dem Ausbau von neuen Geschäftsmodellen mit dem Fokus auf Innovationen und Digitalisierung.
Die wichtigsten Zielgruppen des gut 750 Mitglieder starken Netzwerkes sind Stadtwerke, Start-ups und andere Unternehmen der Energiewirtschaft in NRW. Das Netzwerk unterstützt seine Mitglieder durch Information, Begleitung und Vernetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette dabei, Marktchancen zu erkennen und auszubauen. In über 20 Veranstaltungen, Workshops und Moderationen in 2019fördert das Netzwerk einen intensiven Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen und damit den Wissens- und Know-how Transfer zugunsten der Unternehmen, um Innovationspotenziale zu erkennen, voranzutreiben und erfolgreich umzusetzen.
Hauptaktivität des Netzwerks sind die Identifizierung und der Erfahrungs- und Wissenstransfer zu Geschäftsmodellinnovationen in den Themenschwerpunkten:
- Interne Digitalisierung und Prozessoptimierung
- Innovationen und Startups
- Urbane Energielösungen
- Sektorenkopplung
- Flexibilität und Energiemanagementsysteme
- Betrieb der Innovationsplattform.NRW
(www.energieagentur.nrw/energiewirtschaft)
Erneuerbare Energien.NRW: Im Projekt ErneuerbareEnergien.NRW wird die Energiewende weitergedacht. Die Teams der stromerzeugenden Erneuerbaren Biomasse, Geothermie, Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie sowie der Bereiche Finanzierung & Geschäftsmodelle und Beteiligung & Planung agieren hier gemeinsam und richten den Blick auf Verbundlösungen. Jede Technologie bringt ihre Potenziale ein und kann so ihren Teil zu einer ausgewogenen und stabilen Stromversorgung beitragen. Durch ein breites Kommunikations- und Veranstaltungsangebot werden Fachinformationen bereitgestellt und das Thema erneuerbare Energien in die Fachwelt und Öffentlichkeit gebracht. (www.energieagentur.nrw/erneuerbare-energien)
Zahlreiche Online-Tools wie der Blog ErneuerbareEnergien.NRW, der Branchenführer.Erneuerbare oder der Bürgerenergie.Atlas informieren umfassend über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende und ermöglichen es Interessierten, sich mit wenigen Klicks über Akteure und Projekte der Energiewende in Nordrhein-Westfalen (NRW) zu informieren. Das Stromvermarktung.Navi ermöglicht Betreibern einen Vergleich alternativer Nutzungs- oder Vermarktungsformen für KWK-Strom und Strom aus EE-Anlagen. Das Förder.Navi ist zudem ein gefragtes Online-Tool, in dem mit wenigen Klicks eine gute Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten im Energiebereich geboten wird.
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien: In NRW sind die Windenergie und die Photovoltaik (PV) die treibenden Kräfte der Energiewende. So sorgten im vergangenen Jahr 2019 genau 3.767 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Leistung von 5.920 Megawatt (MW) und rund 280.000 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von knapp 5.300 MW für erneuerbaren Strom. Laut Energieatlas NRW erbrachten Ende 2018 darüber hinaus 1.343 Biogasanlagen und 438 Wasserkraftanlagen ihren Beitrag für den Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam bringen es die Erneuerbaren in NRW auf einen Anteil von 16,1 Prozent am Stromverbrauch.
Die Themengebiete und Technologien
Beteiligung und Planung: Das Themenportal Beteiligung & Planung bietet ausführliche Hinweise und Anregungen rund um Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Informationen zu verschiedenen Aspekten von Planungs- und Genehmigungsprozessen für die Errichtung von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Ziel ist es, alle Akteure mit einer kompetenten Wissensvermittlung und Erstberatung zu unterstützen, für einen Ausbau der erneuerbaren Energien, der umweltverträglich und unter Einbindung der lokalen Bevölkerung umgesetzt wird. (www.energieagentur.nrw/beratung/beteiligung)
Finanzierungs- und Geschäftsmodelle: Die EnergieAgentur.NRW beschäftigt sich auch mit der Entwicklung und Verbreitung von Finanzierungsmöglichkeiten sowie Geschäftsmodellen bei Projekten der erneuerbaren Energien in NRW. Im Hinblick auf sich verändernde und auslaufende Fördermöglichkeiten für erneuerbare Energien, sind die Möglichkeiten der Eigenversorgung und der direkten Vermarktung von Strom über alternative Modelle wichtige Beratungsthemen, die verstärkt in den Fokus rücken. (www.energieagentur.nrw/finanzierung)
Biomasse: Der Allrounder unter den regenerativen Energiequellen erzeugt Strom aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Möglichkeit der von Sonne und Wind unabhängigen Nutzung spricht dabei für die Biomasse, die beispielsweise Spitzenlastzeiten auffangen kann. Um das Potenzial zukünftig ausschöpfen und weiterentwickeln zu können, unterstützt das Projekt „ErneuerbareEnergien.NRW“ die Branche in NRW. (www.energieagentur.nrw/bioenergie)
Geothermie (Stromerzeugung): Geothermie ist eine zuverlässige Energiequelle, die jederzeit nach Bedarf zur Verfügung steht. Ab einer Temperatur von etwa 120 Grad Celsius ist eine Stromerzeugung durch Erdwärme möglich. NRW steht bei der Nutzung der tiefen Geothermie erst am Anfang, Strom aus Geothermie wird hier bislang noch nicht erzeugt. Aktuelle Untersuchungen konzentrieren sich auf konventionelle hydrothermale Reservoirs in geklüfteten, sedimentären Sandsteinen sowie verkarsteten Kalksteinen und Dolomiten. (www.energieagentur.nrw/geothermie)
Photovoltaik: Die Nutzung der Photovoltaik ist eine wichtige Säule im Energiemix der Zukunft. Die Erzeugungskosten von Solarstrom durch Dachanlagen liegen inzwischen unter den Netzbezugspreisen, womit der Eigenverbrauch von Solarstrom nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zusehends an Bedeutung gewinnt. Auch PV-Freiflächenanlagen, die in NRW entlang von Infrastrukturtrassen und auf Konversionsflächen zulässig sind, können mit ihren geringen Gestehungskosten einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung leisten. (www.energieagentur.nrw/solarenergie)
Wasserkraft: Die verlässliche Energiequelle Wasserkraft ist dezentral einsetzbar, grundlastfähig, netzstabilisierend und leistet somit einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Stromversorgung. Um zukunftsfähig zu bleiben, bilden Themen wie der gewässerökologisch verträgliche Ausbau im Verbund sowie die Reaktivierung und Optimierung der Anlagen einen Teil der Arbeit im Projekt „ErneuerbareEnergien.NRW“ ab. (www.energieagentur.nrw/wasserkraft)
Windenergie: Die Windenergie ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und trägt auch in NRW wesentlich zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren bei. Zudem besticht NRW durch eine hohe Akteursvielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette und eine weltweit führende Zuliefererindustrie. Mit seiner Arbeit fördert das Projekt „ErneuerbareEnergien.NRW“ die Innovationsfähigkeit der Branche und unterstützt einen nachhaltigen und akzeptanzgesicherten Ausbau der Windenergie in NRW. (www.energieagentur.nrw/windenergie)
Tiefen-Geothermie: Das Thema Geothermie gewinnt unter den Energietechnologien eine zunehmende Bedeutung. Dabei nimmt NRW und hier insbesondere die Metropole Ruhr als Sitz zahlreicher marktführender Unternehmen eine Schlüsselposition ein. NRW besitzt mit warmen Grubenwässern in stillgelegten Bergwerken ein bedeutendes Potenzial zur Gebäudebeheizung, das es noch zu erschließen gilt. Erste Projekte wurden bereits in Essen, Marl und auf der Zeche Robert Müser realisiert. Um die Potenziale des Grubenwassers systematisch zur erfassen, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) die Potenzialstudie „warmes Grubenwasser“ erstellt. In dieser Studie wurden die technischen Potenziale des warmen Grubenwassers ermittelt, indem das Dargebot an punktuellen Quellen des Stein- und Braunkohlebergbaus mit den vorhandenen Wärmesenken verschnitten wurde. So könnte beispielsweise allein in den Regionen des Steinkohlebergbaus über das warme Grubenwasser, das über Wasserhaltungsstandorte oder zugängliche Schächte genutzt werden kann, eine Wärmemenge von rund 1.300 Gigawattstunden pro Jahr im Referenzjahr 2035 für die zukünftige Wärmeversorgung in NRW zur Verfügung gestellt werden. Dies entspricht dem Wärmebedarf von circa 75.000 Einfamilienhäusern. (www.energieagentur.nrw/geothermie)
Mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs in NRW kann durch die Nutzung von oberflächennaher Erdwärme gedeckt werden. Das zeigt die "Potenzialstudie Erneuerbare Energien NRW - Teil 4 - Geothermie". Nach Berechnungen des Landesumweltamtes, das die landesweite Potenzialstudie erstellt hat, beträgt das Potenzial zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie in NRW knapp 154 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a). Damit könnte ca. 57 Prozent des jährlich anfallenden Wärmebedarfs gedeckt werden. Die Studie zeigt auf, dass die klimafreundliche Nutzung von Geothermie in Nordrhein-Westfalen noch nicht ausgeschöpft ist und NRW sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung von oberflächennaher Geothermie besitzt. Die Ergebnisse der Studie sowie der derzeitige Anlagenbestand an erdgebundenen Wärmepumpen können im Energieatlas.NRW eingesehen werden. (www.energieatlas.nrw.de)
Das Geothermieportal von Nordrhein-Westfalen ermöglicht einen schnellen und umfassenden Zugriff auf Informationen zur Planung von erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen. Für die Nutzung der Erdwärme wurden hierzu für jeden Standort in Nordrhein-Westfalen die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse bewertet. Dies gilt sowohl für flach verlegte Erdwärmekollektoren als auch für Erdwärmesonden bis 100 Meter Tiefe. Neben Angaben zur Effizienz der beiden Systeme gibt das Onlineportal zudem Auskunft über hydrogeologisch kritische Bereiche, in denen zum Schutz des Grundwassers ein besonderes Augenmerk auf die bohrtechnische Umsetzung und den nachhaltigen Betrieb von Anlagen Wert gelegt werden muss. Ein „Profizugang“ des Geothermieportals ermöglicht Fachleuten wie Bohrunternehmen, Architekten und Planern den Zugriff auf über 30 000 Schichtenverzeichnisse. (www.geothermie.nrw.de)
Um die Tiefengeothermie in Nordrhein-Westfalen systematisch auszubauen, ist zunächst eine Charakterisierung thermalwasserführender Gesteine hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit erforderlich. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird ein hohes geothermisches Potenzial in devon- und karbonzeitlichen Karbonat- und Sandsteinen sowie in Sandsteinen und Kalksteinen des Erdmittelalters erwartet. Dies zu untersuchen, ist Ziel des EU geförderten INTERREG-Projektes „Roll-out of Deep Geothermal Energy in NWE“, kurz DGE Rollout. Es soll die Weichen für den Tiefe-Geothermie-Markt in Nordwesteuropa stellen, Projekte fördern und die dazu notwendigen geologischen Potenziale erkunden. Besonders im grenznahen westlichen Teil von Nordrhein-Westfalen können demnach vielversprechende Energiereserven erschlossen werden. Auskünfte über eine Beeinflussung des Bohrvorhabens durch bergbauliche Gefährdungspotenziale erteilt die Bezirksregierung Arnsberg. (www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/a/auskunft_bergbaul_situation)
Grubengas: 2019 gab es in NRW 87 auf Grubengas verliehene Bergbauberechtigungen, es wurden also im Jahr 2019 eine Berechtigung widerrufen. Ende 2019 waren 106 Blockheiz-Kraftwerksmodule sowie ein Turbinensatz mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 167 Megawatt in Betrieb. Die allein in 2019 produzierten fast 498 Millionen kWh Strom können fast 110.600 Haushalte versorgen. Die Wärmeabgabe betrug im Jahr 2019 über 124 Millionen kWh. Das gesamte verwertete Grubengaspotenzial führte zu einer CO2-Reduktion von nahezu 2,4 Mio. Tonnen in 2019. (www.wirtschaft.nrw.de)
Holz+Pellets: Während im Jahr 2003 gerade mal ca. 660 geförderte Anlagen in NRW registriert wurden, versorgen heute über 36.000 MAP-geförderte Pelletheizungen in NRW (bundesweit ca. 290.000), Bürgerinnen und Bürger mit erneuerbarer Wärme. Hinzu kommen Nahwärmenetze sowie Kompaktlösungen für Mehrfamilienhäuser und zunehmend auch Gewerbeimmobilien auf Holzpelletbasis. Das Ziel der Aktion Holz+Pellets ist es gemeinsam mit den Partnern und Akteuren der Branche, diese Heiztechnologie zu stärken, die positive Marktentwicklung zu festigen und auszubauen. Sie vernetzt durch ihre Arbeit bundesweit die verschiedenen Akteure entlang der Wertschöpfungskette in der Holzpellet-Branche, mit Schwerpunkt auf NRW. Hierbei wird die Aktion Holz+Pellets derzeit von über 100 Unternehmen der Branche aktiv unterstützt und ist ein einmaliges Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Herstellern, Handel, Handwerk und öffentlicher Verwaltung. Die daraus resultierenden Synergieeffekte ermöglichen einen kompetenten Wissenstransfer für die Verbraucherinnen und Verbraucher. (www.aktion-holzpellets.de)
Innovationsplattform.NRW: Mit der Innovationsplattform.NRW bietet die EnergieAgentur.NRW ein Online-Tool zum Thema energiewirtschaftliche Innovationen aus und für NRW an. Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen erhalten auf der Plattform aktive Unterstützung beim Innovationsscouting, bei der Suche von Projektpartnern sowie bei der Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen und digitalen Prozessverbesserungen. Damit bringt die Plattform auch gezielt die Vernetzung der verschiedenen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Forschung voran.
Über Projektgesuche, sogenannte Requests, haben Unternehmen und Start-ups gleichermaßen die Möglichkeit, die passenden Partner für ihre Projekte zu finden. Denn Startups leben nicht vom „Pitchen“, sondern von abrechenbaren Leistungen. Bisher sind so über 250 Kontakte von Start-ups und potenziellen Auftraggebern durch die Plattform initiiert worden. Durch die angestoßene Kooperation zwischen Start-ups und z.B. Stadtwerken aus NRW sind in 2019 Aufträge und Investitionen von über einer Million Euro generiert worden. Über eine Live-Matchmaking-Funktion können die Nutzer sich nach vorher eingestellten Präferenzen automatisch für sie interessante Kooperationspartner vorstellen lassen, ohne selber aktiv suchen zu müssen.
Jeden Monat stellt die Innovationsplattform zudem ein Schwerpunkthema in den Vordergrund. Zu diesem werden interessante Start-ups, innovative Projektideen und aktuelle Entwicklungen in der Branche gebündelt auf einer Seite präsentiert.
Ergänzt wird das Angebot durch aktuelle News aus der Start-up-Branche, einer Aufführung unterschiedlicher Innovationsmethoden, der Anzeige aktueller Start-up-Challenges mit direkter Teilnahmemöglichkeit sowie einer personalisierten Zusammenstellung unterschiedlicher Angebote der Innovationsplattform, basierend auf den Interessen des Nutzers – dem persönlichen Feed.
Auf der Innovationsplattform.NRW sind derzeit gut 800 Start-ups gelistet, davon 176 Start-ups aus Nordrhein-Westfalen. Ansprechpartner für die Innovationsplattform ist das Netzwerk Energiewirtschaft – Smart Energy. (www.energieagentur.nrw/energiewirtschaft/innovationsplattform.nrw)
Internationale Beziehungen: Effiziente Energietechnologien sowie Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien aus Nordrhein-Westfalen haben große Chancen auf den Weltmärkten. Deshalb unterstützt der Querschnittsbereich Internationale Beziehungen der EnergieAgentur.NRW die Internationalisierung insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) im Energiebereich. Ziel des Netzwerks ist es, das Wachstum und die Produktivität nordrhein-westfälischer KMU sowie deren Teilnahme am Welthandel zu steigern, Angebote, Lösungen und Unternehmen zu vernetzen und Fachinformationen aus den Märkten bereitzustellen. Dabei arbeitet die EnergieAgentur.NRW mit vielen nationalen und internationalen Netzwerkpartnern aus der Wirtschaft, der Finanzierung, der Forschung und der Politik zusammen. Das Netzwerk umfasst knapp 3.000 Kontakte im In- und Ausland.
Neben Fachveranstaltungen und Kontaktvermittlung werden regelmäßig Unternehmerreisen und Messeauftritte angeboten. Darüber hinaus begrüßt die EnergieAgentur.NRW jährlich etwa 25 internationale Delegationen um aktuelle Energiefragen zu diskutieren und innovative Leuchtturmprojekte aus der Region vorzustellen. (www.energieagentur.nrw/international)
KlimaKonzept.NRW: Seit fünf Jahren unterstützt und begleitet das Modellprojekt KlimaKonzept.NRW die sonstigen öffentlichen Stellen des Landes NRW bei der Entwicklung eines eigenen Energie- und Klimaschutzkonzeptes, wie es das Klimaschutzgesetz NRW in § 5 fordert. Angesprochen sind circa 80 öffentlichen Stellen, darunter zahlreiche gemeinnützige GmbHs, Anstalten öffentlichen Rechts oder Stiftungen. Ihnen steht mit dem KlimaBericht.NRW (klimabericht.energieagentur.nrw) ein Online-Tool zur Verfügung, das es ermöglicht, eine eigene Energie- und CO2-Bilanz zu erstellen und kontinuierlich fortzuschreiben. Zudem können kurz-, mittel- und langfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbare CO2-Einsparpotenziale sowie Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz als Maßnahmenkatalog hinterlegt werden. Das Online-Tool KlimaBericht.NRW ist zudem ein Controlling-Instrument, um die Erreichung der avisierten Klimaschutzziele überprüfen zu können. Im zurückliegenden Jahr wurden im Rahmen des Projekts zwei Vorträge auf öffentlichen Veranstaltungen gehalten sowie 17 Einzelberatungen beim Klimaschutz aktiver Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Zudem wurde der Roll-out des Projektes vorangetrieben, sodass fünf Gebietskörperschaften und drei weitere halb-öffentliche Einrichtungen akquiriert werden konnten. (www.energieagentur.nrw/klimaschutz/klimakonzept-nrw)
KlimaNetzwerker.NRW: Seit 2012 leisten die KlimaNetzwerker.NRW im Auftrag der Landesregierung in der Fläche ihre Arbeit für Klimaschutz und Energieeffizienz. Sie helfen dabei, in ihren Regionen und bei den regionalen Entwicklungsgesellschaften die Energiewende vor Ort voran zu treiben und sind zentraler Ansprechpartner für Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger in Sachen Klimaschutz, Energieeffizienz und Klimafolgenanpassung. Die insgesamt zwölf Klima.Netzwerker arbeiten in den fünf Regierungsbezirken von NRW und im Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Ein Klima.Netzwerker ist für ganz NRW für das Thema Klimafolgenanpassung zuständig.
Die Klima.Netzwerker nehmen dabei eine „Scharnierfunktion“ zwischen ihrem Bezirk, der Landesebene und den Regionalpartnern ein, stoßen Klimaschutzprojekte an und kommunizieren diese landesweit. Bei ihrer Tätigkeit können sie auf das Portfolio und Know-how der EnergieAgentur.NRW zurückgreifen und vermitteln darüber hinaus Angebote des Landes. Eigene Akzente setzen die Klima.Netzwerker bei der Organisation von Veranstaltungen und bei der Initiierung von Projekten.
2019 wurden über 180 Veranstaltungen mit Partnern in den Regionen organisiert. Mit regional aufgebauten Netzwerken wird ein Großteil der 396 NRW-Kommunen erreicht. Darüber hinaus sind die Klima.Netzwerker täglich in der Fläche unterwegs und erreichen bei ihren Informationsgesprächen die Zielgruppen unmittelbar vor Ort. Über die Internetseiten der EnergieAgentur.NRW werden aktuelle Projekte und Informationen zeitnah ins Netz gestellt.(www.energieagentur.nrw/klimaschutz/klimanetzwerker)
Kraftwerkstechnologien: NRW ist mit etwa 29.770 MW installierter Kraftwerksleistung (Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur Stand 11.11.2019) der bedeutendste Kraftwerksstandort Deutschlands, wenn nicht Europas. Durch den zunehmenden Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung ist diese Kraftwerksleistung aber nur noch sehr selten komplett am Netz, weshalb diese Kraftwerke deutlich weniger Betriebsstunden als noch vor wenigen Jahren erreichen. Unrentable Kraftwerksblöcke werden mitunter stillgelegt. Nach Angaben der Bundesnetzagentur waren dies seit 2011 rund 12.151 MW, die vom Netz genommen wurden.
Darüber hinaus müssen Kraftwerke immer mehr die Aufgabe erfüllen, die fluktuierende Einspeisung der EE im Netz auszuregeln, was eine hohe Flexibilität erfordert.
Durch die immer weiter steigende fluktuierende Einspeisung der erneuerbaren Energien und durch den gleichzeitigen Rückgang an sonstiger Erzeugungsleistung kommt es immer häufiger zu Netzengpässen, welche durch Redispatch-Maßnahmen des jeweils zuständigen Netzbetreibers behoben werden müssen. So ist die Eingriffshäufigkeit in Stunden von 1.588 im Jahre 2010 auf 15.811 im Jahre 2015 angestiegen. Mit 13.339 Stunden im Jahr 2016 konnten die notwendigen Eingriffe erstmals reduziert werden, wobei in Jahr 2017 gleich wieder ein Anstieg auf 14.202 Stunden erfolgte. Im Jahr 2018 konnten die notwenigen Eingriffe wieder um 14 Prozent auf 12.154 Stunden reduziert werden. Im ersten Quartal 2019 betrugen die Redispatchmaßnahmen 3.506 Stunden, was einen Anstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018 (2.089 Stunden) um 68 Prozent darstellt.
Die in 2018 von der Bundesregierung eingesetzte Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (WSB-Kommission) hat im Januar 2019 seinen Abschlussbericht vorgelegt, worin sie den Kohleausstieg bis zum Jahre 2038 vorschlägt. Dieser Kohleausstieg soll in einem Kohleausstiegsgesetz festgelegt werden. Dieses sieht vor, dass Deutschland sukzessive aus der Kohleverstromung bis Ende 2038 aussteigt. Der zwischen den Ministerpräsidenten der Braunkohleländer und der Bundesregierung ausgehandelte Kompromiss sieht vor, dass im Rheinischen Revier bis Ende 2022 2,8 Gigawatt (GW) an Kraftwerkskapazität stillgelegt werden soll. Die drei modernen 1 GW Blöcke in Neurath und Niederaußem sind die einzigen Braunkohlekraftwerke die bis Ende 2038 am Netz bleiben dürfen. Weiter sieht der Kompromiss vor, dass der moderne 1,1 GW-Block Datteln 4 in diesem Sommer ans Netz gehen darf. Über die Abschaltung von Steinkohlekraftwerken soll ein Auktionsverfahren entscheiden.
Mit der Übertragung des Know-hows auf solarthermische Turmkraftwerke ergeben sich wichtige Synergieeffekte für die Branche. Dort kommen etwa 70 Prozent konventionelle Kesseltechnik im Powerblock zum Einsatz. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt am Standort Jülich werden Innovationen zu dieser Technologie an einem solarthermischen Versuchs- und Demonstrationskraftwerk entwickelt und erprobt. (www.energieagentur.nrw/netzwerk/kraftwerkstechnik/)
Kraft-Wärme-Kopplung: Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) handelt es sich um eine klassische Sektorenkopplungstechnologie, welche die Strom- und Wärmeerzeugung äußerst effizient miteinander koppelt und damit zur Flexibilisierung dieser beiden Sektoren beiträgt. Die KWK zeichnet sich durch einen besonders hohen Brennstoffnutzungsgrad aus. So werden die CO2-Emissionen im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme deutlich reduziert. Obwohl die KWK schon in vielen Bereichen zur Anwendung kommt, weist sie dennoch ein großes und noch nicht vollständig ausgeschöpftes Potenzial auf. Die Landesregierung NRW unterstreicht die Bedeutung der KWK als wesentliches Element der Energiewende auch in ihrer Energieversorgungsstrategie und wird den Ausbau der KWK weiter vorantreiben. Zur Analyse der in NRW vorhanden Poteztiale hat die Landesregierung mit Unterstützung der EnergieAgentur.NRW eine neue KWK-Potenzialstudie NRW in Auftrag geben, um den KWK-Ausbau gezielt voranzubringen.
Ein weiteres wesentliches Element der Energieversorgungstrategie NRW ist die leitungsgebundene Wärmeversorgung. Neben der Errichtung von lokalen Nahwärmenetzen entsteht mit der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr (FWSRR) das größte Fernwärmenetz der EU. Durch die Verbindung der bestehenden Fernwärmeschienen Niederrhein und Ruhr leistet die FWSRR einen wesentlichen Beitrag zu den CO2- und KWK-Zielen des Landes Nordrhein-Westfalen. Neben KWK soll künftig auch die industrielle Abwärme verstärkt als Quelle der Fernwärmenetze in NRW dienen. Im Auftrag der Landesregierung hat das LANUV die landesweiten Potenziale analysiert und stellt diese in der Potenzialstudie Industrielle Abwärme NRW dar. Die Studie zeigt, dass durch konsequente Nutzung der Abwärme aus industriellen Energie- und Produktionsprozessen jährlich bis zu 48 Terawattstunden (TWh) verwendbare Wärme für Heizzwecke und Produktionsprozesse ersetzt werden könnten.
Zum Ausbau der effizienten Energieversorgung stellt die Landesregierung mit progres.nrw ein Förderprogramm bereit. Dabei werden unter anderem der Neu-, Aus- und Umbau von Wärmenetzen und die Investition in Fernwärmeanschlüsse gefördert. Zusätzlich stellt die NRW.BANK verschiedene zinsgünstige Darlehen mit langen Laufzeiten bereit. So werden beispielsweise Investition zur Steigerung der Energieeffizienz oder der Ressourceneffizienz begünstigt. Auch für den Bau von Fernwärmenetzen stellt die NRW.BANK günstige Darlehen zur Verfügung. (www.energieagentur.nrw/kwk)
Die EnergieAgentur.NRW begleitet im Auftrag der Landesregierung die Ausbauziele mit der Kampagne „KWK.NRW – Strom trifft Wärme“. Ziel der Kampagne ist, die Technologie bekannter zu machen und für deren Ausbau zu werben. Unter dem Dach „KWK.NRW – Strom trifft Wärme“ existiert ein starker Verbund von über 150 Partnern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Verbänden und Interessensvertretungen. Die Kampagne bündelt und intensiviert die Aktivitäten im Bereich der KWK in NRW, wobei alle KWK-Technologien, alle Leistungsklassen und Brennstoffe berücksichtig werden. Mit dem Marktführer.KWK hat die Kampagne ein Instrument geschaffen, womit der interessierten Öffentlichkeit der Zugang zu dem energieeffizienten Prinzip der KWK erleichtert wird. (www.kwk-für-nrw.de)
Kraftstoffe und Antriebe: Nordrhein-Westfalen ist nicht nur ein bedeutendes Energieland, sondern auch ein bedeutendes Kraftstoffland. Heimische Raffinerien verarbeiten ca. 25 Prozent des in Deutschland benötigten Rohöls. Der Bestand der zugelassenen Fahrzeuge in NRW liegt bei ca. 12 Millionen, darunter 10 Mio. PKW, 17.000 Busse, 646.000 LKW und 256.000 Zugmaschinen. Der Verbrauch des Straßenverkehrs in NRW liegt bei ca. 9 Millionen Tonnen Mineralöl jährlich. Dies entspricht 20 Prozent des bundesdeutschen Absatzes. Um den CO2-Ausstoß zu senken und das Klima zu schonen, bieten sich eine Steigerung der Energieeffizienz von Motoren und der Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe mit erneuerbaren Energien an. Im Fokus stehen Pkw, Lkw, Busse sowie der Luft- und Bahnverkehr sowie die Binnenschifffahrt.
Die Reduktion der Treibhausgase durch die Kraftstoffnutzung wird derzeit überwiegend durch den Einsatz von Biokraftstoffen, die zu fossilen Kraftstoffen beigemischt werden, erbracht. Die Biodieselproduzenten unter anderem in Lünen, Neuss und Südlohn zählen zu den großen Herstellern Deutschlands. Nordrhein-Westfalen verfügt landesweit über eine gute Tankstelleninfrastruktur für Erdgas (CNG) und Flüssiggas (LPG). Bei der Entwicklung synthetischer (Bio-)Kraftstoffe und neuer Kraftstoffkomponenten spielen die Forschungs- und Entwicklungsprojekte nordrhein-westfälischer Partner eine wichtige Rolle. Zu den bedeutenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten zählen das DFG-geförderte Exzellenzcluster „Fuel Science Center“ an der RWTH Aachen University oder die Projekte „BioMates“ „Carbon2Chem“ oder „C3 Mobility“ von Bund und Europäischer Union. Ziel ist es, überschüssige erneuerbare Energie in Kraftstoffen mit hoher Energiedichte zu speichern und einzusetzen (Power-to-Fuel).
Mit Beteiligung nordrhein-westfälischer Unternehmen gibt es darüber hinaus Aktivitäten, Flüssigerdgas (LNG) als alternativen Kraftstoff für schwere Lkw und für die Binnenschifffahrt im Markt zu erproben. LNG erfordert eine eigene Infrastruktur. Im Jahr 2018 gab es in NRW nur eine mobile Tankstelle. Inzwischen sind weitere hinzugekommen oder in Planung; Köln-Porz, Neuwied, Duisburg (Betreiber GasCom), Recklinghausen, Köln-Wesseling (Shell), eine Bunkerstation am Hafen Köln (Pitpoint). Speditionen in NRW stellen ihre Fahrzeugflotten auf LNG-Betrieb um wie z. B. Havi-Logistics in Duisburg und Hövelmann Logistik in Rees.
LNG kann als Bio-LNG via Biogas mit einer erneuerbaren Komponente versehen werden. Im Themengebiet sind mehrere LNG-Innovationsprojekte angesiedelt. Das INTERREG VA-Projekt „LNG PILOTS“ treibt die Entwicklung innovativer Lösungen für den Aufbau einer Tankstelleninfrastruktur voran. Im EU-LIFE-Projekt „Clean Inland Shipping“ (CLINSH) werden über vier Jahre Maßnahmen zur Schadstoffverringerung in den Abgasen der Schiffe unter realen Betriebsbedingungen getestet. Im NRW-Projekt „LeanDeR – LNG“ wird der Aufbau einer multimodal nutzbaren LNG-Infrastruktur am Duisburger Hafen realisiert.
Die Statistik des PKW-Bestandes gibt Auskunft über die Diversifizierung des Kraftstoff- und Antriebsmarktes. Am Stichtag 1.1.2019 befanden sich nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes insgesamt 10,084 Millionen Pkw in Nordrhein-Westfalen im Bestand (+1,3 %). Die Anzahl an Pkw mit alternativen Kraftstoffen und Antrieben (Autogas, Erdgas, Hybrid, Elektro) verteilte sich wie folgt: 140.295 (-4,5 %) Autogas-PKW, 69.713 Hybrid-Pkw (+49,6 %), davon 13.071 Plug-In-Hybrid (+65,9 %), 16.389 Erdgas-Pkw (+10,4 %) und 14.019 rein batterieelektrische Pkw (+54,8 %).
Für Elektrofahrzeuge bietet Nordrhein-Westfalen eine Ladeinfrastruktur mit 7.487 Ladepunkten (Quelle: „Going Electric“, Stand November 2019). Deutschlandweit wurden 45.506 Ladepunkte gemeldet (www.energieagentur.nrw/mobilitaet/netzwerk-kraftstoffe)
Landesnetzwerk Energieeffizienz in Unternehmen: Das „Landesnetzwerk Energieeffizienz in Unternehmen“ unterstützt und fördert die Vernetzung von Unternehmen zum Thema Energieeffizienz und Klimaschutz. Im Fokus stehen der Erfahrungs- und Wissensaustausch und die damit verbundenen Lernprozesse auf regionaler Ebene. In den Unternehmensnetzwerken setzen sich 8 bis 15 Unternehmen gemeinsame, konkrete Energieeffizienzziele. Das Landesnetzwerk fungiert als Regionalkoordinator für die bundesweite „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“ zur Gründung von Unternehmensnetzwerken. Insgesamt arbeiten in NRW mittlerweile 54 Energieeffizienz-Netzwerke im Sinne der Initiative; insgesamt gibt es in NRW mehr als 70 Unternehmensnetzwerke der unterschiedlichsten Formate.
Im Jahr 2019 wurde die Zusammenarbeit des Landesnetzwerks mit den Standesvertretungen (IHK, HWK) und den Fach- und Branchenverbänden auf Landesebene fortgeführt. (www.energieagentur.nrw/energieeffizienz/landesnetzwerk-unternehmen)
Netzwerk Netze und Speicher: Das Netzwerk Netze und Speicher ist für Fragen rund um die Energieinfrastruktur und die Energiespeicherung verantwortlich: Im Rahmen der Energiewende besitzt NRW als Industrieland Nr. 1 eine Schlüsselposition für die Energieinfrastruktur. Neu errichtete EE-Anlagen und Speicher müssen regional in das Verteilnetz integriert und Transportbedarfe im Übertragungsnetz durch das zentral gelegene NRW national und international koordiniert werden. Das Netzwerk Netze und Speicher bindet Akteure aus allen Gesellschaftsbereichen in diese Prozesse mit ein. Dies geschieht maßgeblich in den Arbeitsgruppen (AG) „AG 1: Übertragungsnetze“, „AG 2: Verteilnetze“, „AG 3: Speicher“ und „AG 4: Gasinfrastruktur“ und deren Veranstaltungen.
Neben der Arbeit in den Arbeitsgruppen unterstützt das Netzwerk Unternehmen mit technischer Kompetenz und begleitet Innovationsprojekte. Ein enger Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen wird forciert, indem Unternehmen und Einrichtungen entlang der Wertschöpfungskette miteinander vernetzt werden. Darüber hinaus veranstaltet das Netzwerk Netze und Speicher Fachtagungen und Workshops mit Mehrwert für seine Netzwerkpartner – insbesondere KMU. Fachbroschüren, Newsletter und aktuelle Informationen finden sich auf der Internetseite. (www.energieagentur.nrw/netze)
Solarkataster NRW: Im Energieatlas NRW ist im November 2018 eine neue Karte veröffentlicht worden: Das landesweite Solardachkataster NRW. Auf den rund elf Millionen Dächern von Nordrhein-Westfalen schlummert ein großes Potenzial zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie durch Photovoltaik: rund 68 Terawattstunden Strom könnten pro Jahr produziert werden. Für jeden Hausbesitzer in NRW ist es nun möglich mit einem einfachen Klick herauszufinden, ob und in wieweit seine Dachfläche zur Nutzung von Sonnenenergie (sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie) geeignet ist. Ein zusätzlich integrierter Solarrechner berechnet auf Grundlage von Dach-Form und -Neigung und nach individuellen Einstellungen wie Stromverbrauch, Lastgang, Speichersystem, usw. die Wirtschaftlichkeit einer möglichen Solaranlage und kann als Planungsgrundlage dienen. Städte und Gemeinden haben darüber hinaus die Möglichkeit, über einen Link – zugeschnitten auf das jeweilige Gebiet – das Solarkataster in den eigenen Internetauftritt einzubinden. (www.energieatlas.nrw.de; www.solarkataster.nrw.de)
Solarthermie: Insgesamt waren in Deutschland Ende 2018 über 2,3 Millionen Solarthermieanlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als 20 Millionen Quadratmetern und einer thermischen Leistung von 14 Gigawatt installiert. (www.bsw-solar.de)
In NRW waren laut einer Auswertung der EnergieAgentur.NRW der Förderzahlen des BAFA und progres.nrw Ende 2017 insgesamt knapp 1,5 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche installiert, die ca. 600 GWh Wärme pro Jahr produzieren. Eine gemeinde- und kreisscharfe Übersicht bietet das Wärmekataster im Energieatlas.NRW. (www.energieatlas.nrw.de)
Wärmepumpen: „Sonne macht Strom, Pumpe macht Wärme“ – das ist die aktuelle Kampagne des Wärmepumpen-Marktplatzes NRW. Wärmepumpen sparen Heizkosten und schonen die Umwelt, indem sie zu einem großen Anteil regenerative Umweltwärme nutzen und mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden können. Umweltwärme, wie Grundwasser, Erdwärme oder die Außenluft, stellt „Mutter Natur“ kostenfrei zur Verfügung und sie kann überall genutzt werden. Dass man mit einer Wärmepumpe auch sehr kostengünstig kühlen kann, ist für viele ein weiteres Argument. Deshalb werden inzwischen rund 40 Prozent der Neubauten in Deutschland, aber auch viele Bestandsgebäude, mit Wärmepumpen beheizt. Um die Bürger von NRW von den Vorteilen der Wärmepumpe zu überzeugen, führt der Wärmepumpen-Marktplatz NRW zusammen mit der Initiative Photovoltaik NRW die Kampagne „Sonne macht Strom, Pumpe macht Wärme“ mit einer Infotour durch NRW durch. Neben Broschüren und Informationen zu Fördermöglichkeiten sind Experten der EnergieAgentur.NRW vor Ort. Im Jahre 2019 wurden rund 86.000 neue Wärmepumpen in Deutschland installiert, davon 17.000 in NRW. Von den nun bundesweit installierten 966.000 Wärmepumpen sorgen über 193.000 (ca. 20 Prozent) in NRW für umweltfreundliche Wärmeerzeugung. (www.energieagentur.nrw/waermepumpen)
Weiterbildung, Sensibilisierung und Motivation: Im Rahmen ihres Wissensmanagements bietet die EnergieAgentur.NRW für unterschiedliche Zielgruppen ein breites Spektrum unterschiedlicher Aus- und Weiterbildungsformate sowie verschiedener Konzepte zur Sensibilisierung und Motivation für das energiebewusste Verhalten.
Das Projekt „KlimaKidz – Klimawandel und erneuerbare Energien“ für 5. und 6. Klassen an weiterführenden Schulen verzeichnete bis Jahresende rund 700 teilnehmende Schülerinnen und Schüler aus NRW; die Unterrichtseinheit „KlimaTeens – Energie und Klimaschutz“ mit Experimenten für die 7. bis 9. Klasse erreichte ebenfalls gut 700 junge Menschen. Über 1.500 Teilnehmer besuchten Seminare zu vielfältigen Energiethemen und ca. 70 Kitas haben den Prozess der Zertifizierung zur „KlimaKita.NRW“ gestartet.
Mit Hilfe der „mission E“, einem mehrfach ausgezeichneten Konzept der EnergieAgentur.NRW zur dauerhaften Motivation von Beschäftigten für das energiebewusste Verhalten, konnten in 2019 insgesamt etwa 274.000 Menschen erreicht werden. (www.missionE.nrw).
Veranstaltungsaktivitäten und -beteiligungen
Quelle: EnergieAgentur.NRW
Weitere Informationen: www.energieatlas.nrw.de und www.iwr.de
EnergieAgentur.NRW
Roßstraße 92
40476 Düsseldorf
Tel.: 0211 866420
Internet: www.energieagentur.nrw; www.energieregion.nrw.de; www.cef.nrw.de
Dr. Joachim Frielingsdorf
Leiter Kommunikation und Pressesprecher
Leiter Wissensmanagement
EnergieAgentur.NRW
0202 2455219
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Uwe H. Burghardt M. A.
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