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Wie wichtig sind Wärmepumpen mittlerweile als Heizung bei Neubauten?
Wärmepumpen haben bei Neubauten mittlerweile die Gasheizung überholt und sind mit einem Anteil von 43% die Nummer Eins bei den eingebauten Heizsystemen. Dies gerne auch in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher, um möglichst viel eigenen Strom für die Wärmepumpe herstellen und nutzen zu können. Viele Neubauten erreichen so einen Autarkiegrad von über 50 % bezogen auf die Wärmepumpe und über 75 % bezogen auf den Haushaltsstrom.
Wie ist die aktuelle Nutzung bei bestehenden Gebäuden?
Wärmepumpen haben sich in der letzten Zeit technisch stark weiter entwickelt, sodass sie nun auch ohne Probleme in bestehenden Gebäuden eingebaut werden können. Da die neu entwickelten Kompressoren mit umweltfreundlichen Kältemitteln wie CO2 betrieben werden, sind hier höhere Drücke im Kompressor notwendig, die aber damit auch höhere Temperaturen bis 65°C bereitstellen können. Somit können Wärmepumpen auch mit ausreichend groß dimensionierten Heizkörpern in Bestandsgebäuden betrieben werden.
Warum haben Sie sich für eine Wärmepumpe im eigenen Haus von 1909 entschieden und welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der Nutzung?
Als wir das Haus 2006 gekauft und bezogen haben, war dort eine Ölheizung von 1993 eingebaut. Da die Heizung schon altersschwach war und öfter Probleme machte, waren wir auf der Suche nach einem neuen Heizsystem. Fossile Heizungen schieden aus, da wir unbedingt etwas fürs Klima tun und auf erneuerbare Energien setzen wollten. Da die Nutzung von Erdwärme auf meinem Grundstück aufgrund schlechter Entzugsleistungen zu teuer geworden wäre, haben wir uns für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe als innenaufgestelltes Gerät entschieden. Die vorhandenen Stahlrippenheizkörper waren ausreichend groß dimensioniert, sodass wir mit einer Vorlauftemperatur von 50 °C gut klar kamen. Mittlerweile haben wir für die 150 m² Wohnfläche einen Stromverbrauch von durchschnittlich 6.300 bis 6.500 kWh pro Jahr und erreichen eine Jahresarbeitszahl von 3,3 bis 3,5 je nach den Temperaturen im Winter. Das bedeutet, dass wir aus 1 kWh Strom 3,3 bis 3,5 Teile Wärme produzieren. Ein sehr guter Wert für unser über 100 Jahre altes Haus. Und wir nutzen zu 100 % Ökostrom, heizen unser Haus also klimaneutral!
Sven Kersten
Leiter Marktinitiativen
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