Wellness inmitten der Natur: Mit Klangliege, Salzgrotte, Yoga-Kursen und anderen Annehmlichkeiten können es sich die Gäste im Ringhotel Teutoburger Wald in Tecklenburg-Brochterbeck gut gehen lassen. Dank BHKW, Wärmepumpe, Photovoltaik und LED-Licht geschieht das Ganze auf umweltfreundliche und effiziente Weise. Schon seit Jahren setzt man im Wellness-Hotel bei der Energieversorgung auf den Einsatz zukunftsweisender Technik.
Foto: Ringhotel Teutoburger Wald
Foto: Ringhotel Teutoburger Wald
Nach Installation des ersten Erdgas-BHKW mit einer elektrischen Leistung von 33 kW waren die nächsten Schritte die Umstellung der Heizungs- und Warmwasser- sowie die Schwimmbadpumpen auf Energiesparpumpen und die Umstellung der Beleuchtung auf LED. Anschließend wurde der Wasserzufluss für die Spülmaschinen auf Warmwasser umgestellt, was wiederum Strom spart und das BHKW besser auslastet.
Durch diese Maßnahmen wurde der Strombedarf des Hotels auf 520.000 kWh im Jahr 2017 reduziert, davon schon 200.000 kWh selbst erzeugt.
Foto: Ringhotel Teutoburger Wald
Ebenfalls mit in das System integriert sind die Heizungen der Saunen, die mit jeweils zwei Heizstäben à 9 kW betrieben werden. Da die volle Leistung meist nur für das Aufheizen benötigt wird, kann während des Betriebs einer der beiden Heizstäbe weggeschaltet werden.
Foto: Ringhotel Teutoburger Wald
Mit den beiden BHKW werden ca. 460.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt. Davon werden derzeit ca. 60.000 kWh im Jahr noch in das Netz des Energieversorgers eingespeist. Gleichzeitig müssen aber noch ca. 60.000 kWh pro Jahr vom Energieversorger eingekauft werden.
Durch Anschaffung neuer Wäschetrockner konnte der Stromverbrauch um rund 27.400 kWh pro Jahr gesenkt werden. Die alten Trockner hatten einen elektrischen Anschlusswert von jeweils 14 kW mit einem Jahresverbrauch von ca. 30.000 kWh. Die neuen Geräte hingegen haben nur noch einen elektrischen Anschlusswert von jeweils 1,2 kW; der Jahresverbrauch wird nur noch bei rund 2.600 kWh liegen. Durch die Abwärmenutzung der Wäschetrockner wurden die Betriebsstunden der BHKW und damit auch die Stromproduktion erhöht.
Foto: Ringhotel Teutoburger Wald
Abgesehen von der finanziellen Ersparnis kann sich auch die CO2-Bilanz der Maßnahmen sehen lassen. Durch die Einsparungen und Eigenerzeugung hat sich die CO2-Bilanz des Hotels verbessert. Im Jahr 2006 lag der Verbrauch bei rund 440 t CO2. Dieser hat sich im Jahr 2019 auf 365 t CO2 verbessert. Für das Jahr 2020 wird ein Verbrauch von 357 t CO2 erwartet.
Das Ringhotel muss zwar einerseits noch Energie vom Stromlieferanten beziehen, andererseits kann in Zeiten, wo zwar Wärme, aber nur wenig Strom gebraucht wird, selbst erzeugter Strom in das Netz des Energieversorgers eingespeist werden. Daher denken die Inhaber darüber nach, eine Batterieanlage zu installieren, die den Überschuss bis zum nächsten Bedarf zwischenspeichern könnte. Das wäre ein weiterer Schritt in Richtung Stromautarkie, d. h. der Bedarf an Strom würde immer durch die Eigenerzeugung inklusive der Batteriespeicher abgedeckt. Damit bestünde die Möglichkeit, sich vom Netzbetreiber abzukoppeln und einen eigenständigen Inselbetrieb durchzuführen - wenn denn die Stromerzeugung störungsfrei läuft.
Ein weiteres Element des energieeffizienten Hotels ist eine Wärmepumpe, welche die Fußbodenheizung des Hotel-Schwimmbades mit umweltfreundlicher Wärme aus dem Grundwasser versorgt. Da Wärme in einem Wellness-Hotel ein kostbares Gut ist, setzen die Inhaber konsequent auf Wärmerückgewinnung von den Kälteanlagen der Kühlhäuser und bei der Küchenabluft. Diese Wärme wird für die Beheizung der Räume eingesetzt.
Die EnergieAgentur.NRW hat den Betrieb des BHKW im Ringhotel Teutoburger Wald 2014 in einem EA-TV-Film dokumentiert.
Dipl.-Ing. Matthias Kabus MBA
Energieeffizienz, Klimaschutz in Industrie und Gewerbe
EnergieAgentur.NRW
0202 2455231
kabus@energieagentur.nrw
Gf. Olaf und Rainer Kerssen
Hotel Teutoburger Wald GmbH
05455 93000
0151 14819561
o.kerssen@hotel-teutoburger-wald.de
www.ringhotel-teutoburger-wald.de
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.