Jeder Pädagoge kennt vermutlich den verbal erhobenen Zeigefinger: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Und richtig, denn wenn dem so wäre, würde vielleicht auch in der Kita St. Mariä Himmelfahrt in Greven noch immer diskutiert und lamentiert – aber noch nichts bewegt.
Foto: EnergieAgentur.NRW
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Dass bereits in der frühen Kindheit die altersgemäße Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten Themen möglich ist, darauf weist auch die UNESCO mit dem Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hin. Laut UNESCO kann beispielsweise eine naturwissenschaftliche Bildung praxisnah vermittelt werden. Damit komme man dem Entdeckergeist der meisten Kinder entgegen. Projektarbeit fördere zudem Selbstorganisation, Gemeinschaftssinn, Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse und ist dem kindlichen Lernen in besonderer Weise angemessen. Dies stärke zugleich die kommunikative Kompetenz, so die UNESCO.
Die Kita St. Mariä Himmelfahrt hat sich erfolgreich um die Auszeichnung als KlimaKita.NRW beworben. Inzwischen sind es landesweit mehr als 400 Kitas, die „Ja“ zum Klimaschutz sagen und das Thema auf verschiedenste Weise in den Kita-Alltag integrieren. 300 hatten sich an ehemaligen Wettbewerben der EnergieAgentur.NRW beteiligt, rund 130 befinden sich gerade im Auszeichnungsverfahren zur KlimaKita.NRW (Stand September 2020, 13 Kitas wurden bisher als KlimaKitas ausgezeichnet).
Experten sind sich einig: Ganz wichtig dabei sei, dass Kinder Klimaschutz und Energieeffizienz mit viel Spaß erfahren und die Möglichkeit bekommen, selber Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Durch Klimabildung können bereits für Kita-Kinder Ursachen, Prozesse und Auswirkungen des Klimawandels erfahrbar gemacht werden. Schließlich geht es darum, dass die Kinder Kompetenzen erwerben, um vorausschauend und vernetzt zu denken und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Kitas, die sich in NRW auf den Weg begeben, mit den Kindern spielerisch eigene Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz zu erleben und zu erlernen, können sich für ihr Engagement ebenfalls auszeichnen lassen.
www.energieagentur.nrw/wissen/klimakita
Hintergrund
Sind die Probleme von Klimawandel und Co. nicht eine zu große Belastung für Kinder? Die UNESCO meint Nein – und setzt deshalb mit dem UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) bereits bei der frühkindlichen Bildung an.
BNE soll Menschen künftig zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln befähigen. Dabei stehen laut UNESCO verschiedene Fragen im Vordergrund, etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Der Anspruch: BNE soll es allen Menschen ermöglichen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Dabei werden in der frühen Kindheit Grundlagen gelegt: es werden Fähigkeiten und Werte geschult, die den Umgang mit sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt bestimmen. Das Kind lerne Grundwerte und Fähigkeiten und es erlebe, dass es gestalten kann und sein Handeln Auswirkungen auf andere Menschen und seine Umgebung hat. Dieses Bewusstsein sei die Basis von Bildung für nachhaltige Entwicklung, die darauf abziele, Menschen zu verantwortlichem Denken und Handeln zu befähigen. Und Kindergärten seien deshalb mehr als bloße Betreuungsorte, es seien Bildungsorte.
Thomas Reisz
Kommunikation
EnergieAgentur.NRW
0202 2455247
reisz@energieagentur.nrw
Sie erreichen die EnergieAgentur.NRW außerdem werktags von 8 bis 18 Uhr über die Hotline unter 0211 - 8371930.